"Gen"-Hysterie

Stöger verbietet BASF-Kartoffel "Amflora"

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Vor Beginn der Anbausaison von Kartoffeln verbietet Gesundheitsminister Alois Stöger den Anbau der EU-Gen-Kartoffelsorte "Amflora" in Österreich. Stöger bekräftigt: "Die österreichischen Konsumenten können sich somit sicher sein, dass Österreich weiterhin gentechnikfrei bleibt."

Dass das Argument der "gentechnikfreien Zone" ein völliger Humbug ist - fast das gesamt Futtermittel in Österreich ist gentechnisch verändert - stört dabei wenig: Der Gesundheitsminister weiß es besser als die EU-Gesundheitsbörde - die BASF-kartoffel ist böse.

Zwei Varianten gibt es zu dieser Entscheidung: 1) Entweder hat Stöger keine Ahnung und keinerlei Mut, sich mit dieser Materie kontroversiell auseinanderzusetzen. Oder 2) Auch der SPÖ-Minister arbeitet in die Richtung des sinnlosen Agrar-Protektionismus von Bauernbund & Co.

Wie auch immer: Österreichs Konsumenten müssen es teuer bezahlen. Nicht nur die aus der "Amflora" gewonnene - billigere - Stärke, auch zahlreiche andere "Gentech"-Lebensmittel werden in anderen Ländern deutlich billiger konsumiert als in Österreich.

Ob es in konjunkturschwachen Zeiten sinnvoll ist, extra teures Lebensmittel anzubauen, möge jeder selber entscheiden (dass es nicht gesundheitsschädlich ist, beweist ein zigmillionentonnen schwere Anbau jährlich). Eine freie Entscheidung darüber, was der einzelne Konsument essen möchte, wäre aber das allerwichtigste. Nur, die haben wir leider nicht.

Nachdem nach der EU-Kommission auch das Antragsland Schweden sein 'OK' für den Anbau der gentechnisch veränderten Kartoffel "Amflora" gegeben hat, ist nun "Amflora" für die gesamte EU zum Anbau und für industrielle Verwendungen, nicht jedoch als Lebensmittel, zugelassen.

Die Gentechnik-Kartoffel "Amflora" soll vorrangig Stärke für die Papier-, Garn- und Klebstoffindustrie liefern. In Österreich wird diese Kartoffelsorte auf Grund der in Begutachtung gegangenen Verordnung des Gesundheitsministeriums nicht angebaut werden dürfen.

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