Rund 900 Mitarbeiter fürchten um ihre Jobs.
Paukenschlag im Krimi um die Zukunft der von Niki Lauda gegründeten Fluglinie NIKI: Der geplante Verkauf der Österreich-Tochter der Pleite-Air-Berlin droht zu scheitern! Derzeit prüfen die EU-Wettbewerbshüter den Lufthansa-Deal. Wie Insider erfuhren, dürfte Brüssel die NIKI-Übernahme durch den deutschen Luftfahrt-Giganten verbieten!
Wettbewerbshüter haben Bedenken
Prüfung. Eine Entscheidung gibt es noch nicht, die Frist läuft bis 7. Dezember. Die Lufthansa will, wie berichtet, für 210 Millionen Euro einen großen Teil des Flugbetriebs der insolventen Air Berlin mit 81 Jets übernehmen – inklusive des Filetstücks NIKI und dessen rund 900 Mitarbeiter. Nun sieht es so aus, dass die EU das nicht durchwinkt, sondern vertieft prüfen will. Eine solche Prüfung dauert 90 Tage, während dieser Zeit müsste die Lufthansa den Flugbetrieb von NIKI weiter finanzieren. Inoffiziell haben die Deutschen aber bereits durchblicken lassen, dass sie das nicht tun würden. Heißt: NIKI wäre dann noch vor Weihnachten pleite.
„Erpressung“
Lufthansa-Chef Carsten Spohr war am Mittwoch zu Gesprächen in Brüssel. Es wird spannend, wie es weitergeht. Die Lufthansa-Drohung, NIKI nicht mehr zu finanzieren, werten Insider als „Erpressung“ nach dem Motto: „Entweder ihr winkt den Deal durch oder wir lassen NIKI fallen.“ Fraglich sei, ob sich die EU das gefallen lasse... Mit dem Wackeln der Lufthansa-Übernahme kommt jedenfalls auch Niki Lauda zurück in den Kampf um die Rettung seiner Airline. Angela Sellner
Lauda: "Mein Kaufangebot gilt"
ÖSTERREICH: Wie sehen Sie die Situation jetzt?
Niki Lauda: Wir müssen abwarten, ob die EU-Wettbewerbsbehörde tatsächlich in eine vertiefte Prüfung des Lufthansa-Deals geht. Ich persönlich kann mir von meinem Rechtsempfinden her nichts anderes vorstellen. Die Schaffung eines derartigen Monopols kann nicht einfach durchgewunken werden. Aber es gilt abzuwarten.
ÖSTERREICH: Haben Sie weiter Interesse, NIKI zurückzukaufen?
Lauda: Ja, natürlich haben wir dieses Interesse weiter. Ich habe gemeinsam mit Thomas Cook und Condor geboten. Das Angebot gilt. Aber warten wir ab, was in Brüssel passiert. Jetzt könnte es jedenfalls wieder richtig spannend werden.
Bei NIKI-Pleite droht Ferien-Chaos
Zigtausende wollen über Weihnachten und Neujahr mit NIKI wegfliegen, haben die Tickets längst gebucht. Jetzt geht das Zittern um den Urlaub los: Im Falle einer Pleite würden die Flüge wohl gestrichen, die Kunden blieben sitzen – daheim und auf den Kosten.