Geschlechterkluft groß

So viel verdienen die Österreicher

21.12.2018

Einkommensbericht 2018 ist da - auch Branche entscheidend für Höhe.

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© TZ ÖSTERREICH/Schwarzl
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Die Zahl der Beschäftigten ist von 2010 bis 2017 um 13 Prozent auf knapp 4,4 Mio. gestiegen. Die Zahl der ganzjährig vollzeitbeschäftigten Frauen ging allerdings um 3,0 Prozent zurück, während jene der Männer anstieg, geht aus dem Einkommensbericht des Rechnungshofs hervor. Eine Geschlechterkluft besteht nach wie vor auch bei den Einkommen.

Der am Freitag veröffentlichte Bericht des Rechnungshofs stellt die durchschnittlichen Einkommen der unselbstständig Erwerbstätigen, der Selbstständigen und der Pensionisten dar. Insgesamt gab es 2017 laut Lohnsteuerdaten 4.397.925 unselbstständig Erwerbstätige. Im Vergleich zum Vorjahr stieg dieser Wert um 1,87 Prozent an, im Vergleich zu 2010 um knapp 13 Prozent. Während bei ganzjährig vollbeschäftigten Männern im Zeitraum von 2010 bis 2017 ein Zuwachs von 6,9 Prozent zu beobachten ist, ging die Zahl weiblicher ganzjährig Vollzeitbeschäftigter um 3,0 Prozent zurück. Auf der anderen Seite stieg die Zahl der Teilzeit- bzw. nicht ganzjährigen Beschäftigungsverhältnisse bei Frauen um 22,1 Prozent und bei Männern um 25,1 Prozent.

So viel verdient Österreich

Unselbstständig Erwerbstätige (ohne Lehrlinge) erzielten ein mittleres Bruttojahreseinkommen (Median) von 27.545 Euro. Die niedrigsten Einkommen verzeichnen Arbeiter (20.006 Euro), die höchsten Beamte (56.132 Euro). Dazwischen liegt das Einkommen der Angestellten (31.466 Euro) und das der Vertragsbediensteten (34.019 Euro). Beamte sind überdurchschnittlich häufig Akademiker und im Schnitt deutlich älter als jene in den anderen Berufsgruppen.

Frauen verdienen nach wie vor in allen Beschäftigtengruppen weniger als Männer. Mit 21.178 Euro brutto betrug das mittlere Einkommen der Frauen 63 Prozent des Männereinkommens (33.776 Euro). Im öffentlichen Bereich war der Einkommensnachteil schwächer: Weibliche Vertragsbedienstete erzielten 78 Prozent, Beamtinnen 96 Prozent des mittleren Einkommens der männlichen Vergleichsgruppe.

Ein Teil der Differenzen lässt sich auf Teilzeitarbeit der Frauen zurückführen. Wenn nur ganzjährig Vollzeitbeschäftigte vergleichen werden, erreicht der Median des Bruttojahreseinkommens der Frauen mit 36.985 Euro 84 Prozent des mittleren Männereinkommens (43.838 Euro). Von allen ganzjährig erwerbstätigen Frauen befanden sich 54 Prozent in einem Teilzeitarbeitsverhältnis, bei Männern lag dieser Anteil bei 11 Prozent. Ganzjährig teilzeitbeschäftigte Frauen erzielten ein höheres Einkommen als Männer in Teilzeit. Dies ist zu einem beträchtlichen Teil auf Unterschiede in den Strukturen der Beschäftigungsverhältnisse zurückzuführen, so arbeiten etwa teilzeitbeschäftigte Frauen im Durchschnitt mehr Stunden pro Woche als Männer.

Wirtschaftsbereich entscheidend

Die Höhe des Bruttojahreseinkommen hängt stark vom Wirtschaftsbereich ab. Die Branchen mit den höchsten Bruttojahreseinkommen sind Energieversorgung, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen sowie Information und Kommunikation. Am niedrigsten sind die Verdienste in der Beherbergung und Gastronomie sowie in der Kunst und Unterhaltung. Auch die Dauer der Betriebszugehörigkeit und der Bildungsstand haben Auswirkungen auf die Einkommenshöhe.

Bei den Selbstständigen liegen Zahlen aus 2015 vor, demnach hatten insgesamt 832.298 Personen Einkünfte aus selbstständigen Tätigkeiten, ausschließlich selbstständig erwerbstätig waren 346.970 Personen. Im Mittel betrug das Jahreseinkommen ausschließlich selbstständig Erwerbstätiger im Jahr 2015 11.637 Euro (Frauen 7.893 Euro, Männer 15.637 Euro).

Das Einkommen der Pensionisten mit Wohnsitz in Österreich (rund 2,1 Mio.) betrug 2017 20.527 Euro brutto (Frauen 16.018 Euro, Männer 26.669 Euro). Im Bundesländervergleich erzielten die höchsten mittleren Bruttojahreseinkommen 2017 unselbstständig Erwerbstätige mit Wohnsitz in Niederösterreich (30.561 Euro), auf Platz zwei folgte das Burgenland (30.254 Euro). In Wien wurde mit 25.704 Euro am wenigsten verdient, dafür gibt es in der Bundeshauptstadt die kleinste Geschlechterdifferenz.

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