30 Mio. Mal konsultieren die Österreicher jährlich einen Facharzt. "Im Durchschnitt holt sich jeder viermal im Jahr Rat von den medizinischen Spezialisten. Am häufigsten benötigt werden Internisten und Augenärzte, gefolgt von Gynäkologen, Radiologen und Dermatologen", erklärte der Bundesobmann der niedergelassenen Ärzte und Vizepräsident der österreichischen Ärztekammer, Günther Wawrowsky.
Jeder zweite Österreicher ist fehlsichtig und braucht daher regelmäßige augenärztliche Kontrolluntersuchungen. Je älter die Menschen werden, umso wichtiger wird aber auch die medizinische Hilfe des Internisten. Besonders oft wird er von Menschen der Altersgruppe zwischen 55 und 65 Jahren sowie Personen über 80 konsultiert. In der ersten Gruppe finden sich laut Internist Wawrowsky viele sogenannte "Risikoklienten". Meist zum ersten Mal tauchen in diesem Alter Anzeichen von Herz-Kreislauf-Krankheiten bzw. Herzinfarkte oder Schlaganfälle auf.
Patienten in Österreich finden hausärztliche und fachärztliche Hilfe im unmittelbaren Lebensumfeld und haben damit ein gutes medizinisches Sicherheitsnetz. Im internationalen Vergleich weist Österreich eine gute Ärztedichte auf. Die Zahl der Kassenvertragsärzte ist seit Jahren konstant und liegt statistisch bei rund einem Allgemeinmediziner und einem Facharzt auf 1.000 Einwohner. Wahlärzte verstärkten die guten Versorgungsmöglichkeiten, so Wawrowsky.
Für die Weiterentwicklung des niedergelassenen Bereichs wünscht sich der Präsident der Österreichischen Ärztekammer, Walter Dorner, neue Kooperationsformen für die Ärzte. Dorner: "Es wäre fortschrittlich, verschiedene Fachrichtungen im niedergelassenen Bereich in Form von Gruppenpraxen unter einem Dach zu bündeln. Damit können wir die Spitalsambulanzen entlasten und uns außerdem flexibel auf den wachsenden Patientenbedarf einstellen, u.a. was Volkskrankheiten wie Diabetes oder Demenz betrifft."
Von den mehr als 38.500 Ärzten gibt es rund 9.400 Fachärzte mit Ordinationen. Rund 3.700 von ihnen haben einen Kassenvertrag.