100 Selbstanzeigen

Österreichische Steuersünder werden nervös

16.02.2010

Die Zahl der Selbstanzeigen von Steuerhinterziehern steigt in Deutschland rasant an. Auch in Österreich wird eine Anzeigenflut erwartet.

Zur Vollversion des Artikels
 
Zur Vollversion des Artikels

Nervosität bei den Steuersündern in Deutschland und Österreich: Nachdem bekannt wurde, dass Deutschland bereit ist, die Liste von Steuersündern aus der Schweiz zu kaufen, wollen viele Steuerhinterzieher einer Strafe entgehen. Sie fürchten die Enttarnung durch die kursierenden Daten-CDs. Allein in Bayern hätten sich bis Ende vergangener Woche 291 reuige Steuerhinterzieher gemeldet, berichtet die Financial Times Deutschland. Insgesamt gibt es in Deutschland bereits 814 Selbstanzeigen. Demnach sind dem deutschen Fiskus zusätzliche Einnahmen in dreistelliger Millionenhöhe sicher.

In Österreich wird ebenfalls mit einem Ansteigen der Selbstanzeigen gerechnet: „Wir beobachten die eingehenden Anzeigen genau“, heißt es aus dem Finanzstaatssekretariat. Rund 100 reuige Steuersünder könnten jetzt Selbstanzeige erstatten, schätzt man im Finanzministerium. Denn Deutschland will die Daten-CD, auf der Namen von bis zu 150 heimischen Steuersündern aufgelistet sind, aufgrund des Amtshilfeabkommens an Österreich aushändigen.

Nach der Steueraffäre in Liechtenstein 2007, als knapp 170 Namen österreichischer Steuerhinterzieher auf einer CD aufgetaucht waren, gingen 96 Selbstanzeigen bei der heimischen Justiz ein. Bisher ist die Hälfte dieser Fälle abgewickelt, der Steuerbehörde wurden davon 12 Mio. Euro zusätzlich in die Kasse gespült – weitere rund 12 Mio. Euro werden noch erwartet. Meldet sich im aktuellen Fall nur die Hälfte derjenigen Steuersünder, die auf der Daten-CD aufgelistet sind, können sich die heimischen Behörden über zusätzliche Steuern in zweistelliger Millionenhöhe freuen.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel