Abwärtstrend

Österreichs Industrie schrumpft

29.09.2011

Zum ersten Mal seit zwei Jahren schrumpft die heimische Industrie.

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© APA/HANS KLAUS TECHT
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Österreichs Industrie befindet sich auf Talfahrt. Nach der Stagnation im August weist die aktuelle Umfrage der Bank Austria unter den heimischen Industriebetrieben für September erstmalig seit fast zwei Jahren auf ein Schrumpfen der österreichischen Industrie hin. Die Rückläufige Nachfrage drosselt die Produktionsleistung den dritten Monat in Folge und der Beschäftigungsaufbau kommt nach 18 Monaten zum Erliegen. Dank der starken ersten Jahreshälfte wird das Industriewachstum 2011 dennoch um 7 Prozent zulegen, 2012 sollte das Wachstum aber nur mehr halb so stark ausfallen, so das Ergebnis der am Donnerstag veröffentlichten aktuellen Konjunkturumfrage der Bank Austria.

"Erstmals seit zwei Jahren ist der Bank Austria Einkaufsmanagerindex mit 48,7 Punkten im September unter die neutrale Wachstumsgrenze von 50 Punkten gefallen", so Bank Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer.

Abwärtstrend
Der Abwärtstrend im Produktionssektor vollzieht sich laut Bruckbauer mittlerweile auf breiter Front und geht erstmals mit einer Verringerung der Beschäftigung einher. Der seit vier Monaten andauernde Rückgang der Auftragseingänge hat sich im September sogar noch beschleunigt. Insbesondere die Aufträge aus dem Ausland sinken deutlich.

Job-Abbau
Der Jobaufbau, der dem Sektor innerhalb der vergangenen 18 Monate einen Beschäftigtenzuwachs von rund 13.000 Erwerbstätigen bzw. mehr als 2 Prozent gebracht hat, ist mit Herbstbeginn zu Ende gegangen. Im September mussten die heimischen Industrieunternehmen erstmals seit Anfang 2010 sogar wieder Arbeitskräfte abbauen", so Bank Austria-Ökonom Walter Pudschedl.

Aufgrund der unerwartet deutlichen Abkühlung der Industriedynamik in den vergangenen Monaten haben die Bank-Austria-Ökonomen ihre Wachstumserwartungen für das Gesamtjahr 2011 von 8 auf 7 Prozent gesenkt. Bis weit über den Jahreswechsel werden der heimischen Industrie nach Einschätzung der Ökonomen neue Wachstumsimpulse fehlen. Eine robuster werdende globale Nachfrage werde im späteren Jahresverlauf 2012 die heimische Industrie wieder stärker unterstützen.

"Für 2012 ist eine spürbar geringere Dynamik der österreichischen Industrie zu erwarten. Das Wachstumstempo wird in etwa nur halb so hoch ausfallen wie 2011", so Bruckbauer.

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