Erstmals seit dem Frühjahr 2008 wächst Österreichs Wirtschaft im 3. Quartal 2009 wieder. Bau und Export sind dabei Konjunkturmotoren.
Aufschwung. Österreich hat die Rezession überwunden und ist wieder auf einen Wachstumskurs eingeschwenkt. Erstmals seit dem 2. Quartal 2008 ist die heimische Wirtschaft laut Berechnungen des WIFO heuer im 3. Quartal gegenüber dem vorhergehenden Vierteljahr wieder gewachsen, und zwar um 0,9 %.
Zwar liegt das 3. Quartal im Jahresabstand noch immer um 2,4 Prozent unter den Werten des Vorjahres, aber die Talsohle scheint überwunden, denn zur Jahresmitte hatte das Minus noch 5,3 % betragen.
Wirksame Konjunktur-programme der Regierung
Der Aufschwung, so die Experten des WIFO, ist aber nicht selbsttragend. Die Hauptimpulse für das überaus kräftige Wachstum des BIP gingen laut WIFO vom Export und den Bauinvestitionen aus. WIFO-Experte Marcus Scheiblecker: "Die heimischen und internationalen Konjunkturprogramme scheinen nunmehr ihre Wirkung voll zu entfalten.“
Vor allem im Hochbau greifen die staatlichen Konjunkturprogramme. Seit Jahresanfang 2009 hat der Bund in den Ausbau der Infrastruktur und in den Neu- und Umbau wichtiger Bundesgebäude, vor allem im Schulbereich und bei Universitäten, 1 Mrd. Euro investiert.
So wurde etwa die Wiener Universität für Bodenkultur im 19. Bezirk um ein Biotechnologiezentrum erweitert. Ein weiterer Investitionsschwerpunkt der öffentlichen Hand liegt im Spitals- und Gesundheitsbereich. So werden etwa in Wien neue Pflegehäuser und Geriatriezentren für die zunehmend älter und pflegebedürftiger werdende Bevölkerung gebaut, etwa in Simmering oder in der Leopoldstadt.
Im Tiefbau sorgen der nach wie vor mit Hochdruck voranschreitende Bahnausbau und die Bahnhofsoffensive der ÖBB, in die bis 2014 insgesamt 13,9 Mrd. Euro fließen werden, für dringend benötigte Aufträge für die heimische Bauwirtschaft. Ebenfalls erfolgreich waren die Förderungen zur Thermischen Sanierung, in welche der Bund 2009 100 Mio. Euro investiert hat.