ÖW Berlin geht neue Wege am deutschen Markt

14.12.2009

Die Österreich Werbung in Berlin will neue Wege gehen und gemeinsam mit Tourismusregionen und -unternehmen maßgeschneiderte Angebote entwickeln. Das kündigte der neue ÖW-Repräsentat in der deutschen Hauptstadt, Oskar Hinteregger, bei einer Informationsreise der Kärntner Wirtschaftskammer an.

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Die einzelnen Zielgruppen - kinderlose Doppelverdiener ebenso wie Familien mit Kindern - werden erforscht. Von ihnen will man wissen, was sie von ihrem Traumurlaub erwarten, was sie erleben möchten. Mit diesem Wissen möchte die ÖW an die österreichischen Tourismusorganisationen herantreten, um themengenaue Packages zu entwickeln. Das sei in dieser Form noch nie gemacht worden. Im Jänner werde gestartet, für den Sommer 2010 soll es erste Beispiele geben, sagte Hinteregger, der im Herbst aus der ÖW London nach Berlin übersiedelt ist.

Deutschland ist für den österreichischen Tourismus der wichtigste Auslandsmarkt, und man wird im Jahr der Wirtschaftskrise mit einem blauen Auge davonkommen. "Beim Tourismus liegen wir besser als bei den Exporten", so Hinteregger. Laut Aussage von Walter Pöschl, dem Außenhandelsdelegierten in Berlin, wird das Minus beim Handel nach Deutschland mit Jahresende 2009 zwischen 15 und 20 % liegen. "Damit erreichen wir das Niveau von 2004", erklärte Pöschl bei einer Pressekonferenz.

Im Tourismus gibt es bei den deutschen Gästen in den ersten zehn Monaten im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 0,6 % bei den Ankünften und um 2,4 % bei den Nächtigungen - mit regionalen Unterschieden. So verzeichnete laut Hinteregger Kärnten in diesem Zeitraum ein Minus von 4,2 % bei den Ankünften während andere Regionen, wie zum Beispiel Vorarlberg, Zuwächse erzielten.

Konzentration auf deutschen Haupturlaub

Für den Tourismuswerber bedeutet dies, dass man sich stärker auf den wichtigen deutschen Markt konzentrieren muss. "Dabei geht es um den Haupturlaub", meint er. Sollte sich die wirtschaftliche Situation nicht verbessern und damit die Urlaubsbudgets der Arbeitnehmer schrumpfen, würden die zusätzlichen Kurzurlaube auf der Strecke bleiben und der Kampf um den Gast würde härter.

Um in den Köpfen der Urlauber unverwechselbar zu sein, müsse das Tourismusland Österreich eine klare Botschaft aussenden, das harmonische Bild einer Marke bieten, schlägt Hinteregger vor. Ein Positiv-Beispiel in dieser Richtung ist für ihn Südtirol. Die vier Säulen, auf denen man aufbauen sollten, seien Natur, Skifahren, Kultur und Betreuungsqualität. Diese klare Botschaft müsse bei allen gleich sein. "Es treten einzelne starke Regionen, die Länderorganisationen oder Angebotgruppen auf dem Markt auf, und das ist gut so. Aber sie sollten alle die eine gemeinsame Marke vermitteln", sagt Hinteregger.

Man müsse auch die Natur besser inszenieren. Das könnten die "Luis Trenker des 21. Jahrhunderts" sein, die - wie die Skilehrer im Winter - das Bergerlebnis im Sommer vermittelten, meint der Tourismuswerber. Denn das Urlaubsland Österreich werde dem Winter zugeordnet. "Wir müssen klare Sommerbilder produzieren", verlangt er.

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