Wien
OMV-Chef Roiss muss vorzeitig gehen
09.10.2014
Aufsichtsrat soll am Dienstag darüber abstimmen.
OMV-Chef Gerhard Roiss und OMV-Vorstand Hans-Peter Floren müssen vorzeitig gehen. Das habe das Aufsichtsratspräsidium am Mittwoch beschlossen und solle am Dienstag im Aufsichtsrat formell beschlossen werden, schreibt die "Presse" unter Berufung auf Aufsichtsratskreise. Von der ÖIAG hieß es dazu lediglich, nur der Aufsichtsrat am Dienstag sei befugt, über Personalia zu entscheiden.
Die Verträge der beiden Vorstände wären noch bis bis Frühling 2017 gelaufen. Sie sollen heute noch von ÖIAG-Chef Rudolf Kemler über ihre vorzeitige Ablöse informiert werden, so die Zeitung. Kemler ist in seiner Funktion als ÖIAG-Chef auch Aufsichtsratspräsident der OMV.
Der 1952 geborene OMV-Chef Roiss ist seit Anfang der 1990er Jahre im OMV-Konzern tätig, seit 1. April 2011 als Vorstandsvorsitzender. Gerüchte um eine mögliche vorzeitige Vertragsauflösung hatten sich zuletzt verdichtet, nachdem im Sommer ÖIAG-Chef Rudolf Kemler den E&P-Vorstand Jaap Huijskes - der selbst übernächstes Jahr den Hut nimmt - als möglichen Roiss-Nachfolger ins Spiel gebracht hatte.
Roiss selbst soll Mitte August in einem Brief an OMV-AR-Chef Kemler die Aufspaltung des Gas&Power-Bereichs in zwei größere Sparten gefordert haben, um den - so die Mutmaßung damals in der "Presse" - "ungeliebten" Gas-Vorstand Hans-Peter Floren zu "entmachten". Die neue OMV-Gasstrategie solle in sechs bis zwölf Monaten fertig sein, hatte Roiss Ende August erklärt.