Beim einstigen Prestigeprojekt "Nabucco" kämpft die OMV ein Rückzugsgefecht. Nun will sich der deutsche Energiekonzern RWE aus dem Rumpf-Projekt "Nabucco West" zurückziehen - man verhandle über die Übernahme seiner 17-Prozent-Beteiligung an dem Gaspipeline-Projekt, bestätigte OMV-Chef Gerhard Roiss.
Man werde die RWE-Anteile allerdings nicht auf Dauer übernehmen, sagte Roiss, die Zusammensetzung des Nabucco-Konsortiums werde sich noch stark ändern. Das ursprüngliche Pipeline-Projekt, das Gas aus dem kaspischen Raum nach Europa bringen sollte, bezeichnet Roiss als "politische Pipeline", während das nun als "Nabucco West" bezeichnete kleinere Projekt eine "kommerzielle Pipeline" sei. "Unser Interesse gilt rein kommerziell Nabucco West", sagte Roiss. "Das ist unabhängig davon, ob jetzt einer rausgeht oder reingeht. Die Teilhaber an Nabucco West, wann immer die gebaut wird, werden die Länder und Unternehmen sein, die eigenes Gas haben und durch diese Leitung transportieren wollen."