Der Opel-Betriebsrat hat sich trotz eines nachgebesserten Angebots der belgischen RHJ International strikt gegen einen Einstieg des Finanzinvestors bei dem Autobauer ausgesprochen. "Das Angebot ist wenig glaubwürdig und nicht überzeugend", sagte der Opel-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klaus Franz am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur dpa in Frankfurt.
Zuvor hatte RHJI, Tochter der amerikanischen Ripplewood, beim US-Konzern General Motors (GM) ein neues Angebot eingereicht, das vor allem auch die deutsche Politik überzeugen soll. Wie ein RHJI-Sprecher am Mittwoch bestätigte, sieht das nachgebesserte Angebot staatliche Hilfen von nur noch 3,2 Mrd. Euro statt zuvor 3,8 Mrd. Euro vor.
Das Geld solle zudem bereits 2013 statt erst 2014 zurückgezahlt werden. Außerdem will die Beteiligungsgesellschaft direkt zur Vertragsunterzeichnung 300 Mio. Euro Eigenkapital einbringen und damit 25 Mio. Euro mehr als bisher angeboten.
Franz bezeichnete das neue Übernahmeangebot als "Werbegag". Es sei ein "schlechter Witz", wenn RHJ jetzt 25 Mio. Euro zusätzliches Eigenkapital bei Opel investieren wolle, sagte er. Der Finanzinvestor müsse sich die Frage stellen lassen, wie er nun plötzlich mit 600 Mio. Euro weniger auskommen und die Kredite ein Jahr früher zurückzahlen könne.
Bund und Länder mit Opel-Standorten bevorzugen bisher eine Opel-Übernahme durch den kanadisch-österreichischen Zulieferer Magna. GM tendiert zu RHJI, prüft aber auch Möglichkeiten, Opel komplett im Konzern zu behalten. Auch eine Insolvenz ist nach wie vor nicht vom Tisch.