Der Kahlschlag bei Opel geht am Rüsselsheimer Entwicklungszentrum des angeschlagenen Autoherstellers vorbei. Die Opel-Mutter General Motors bekräftigte die weitreichende Arbeitsplatzgarantie für die dortigen Mitarbeiter. "Rüsselsheim ist mehr als ausgelastet", sagte GM-Entwicklungschef Karl Stracke der Branchenzeitung "Automobilwoche". "Wir brauchen wirklich jeden einzelnen Ingenieur."
Nach Angaben eines Opel-Sprechers vom Samstag arbeiten in dem Entwicklungszentrum am Opel-Stammsitz Rüsselsheim etwa 7.000 Mitarbeiter. Es sei bereits geplant gewesen, dass es beim Umbau des Konzerns keinen Abbau in der Produktentwicklung geben werde. Opel ringt seit mehr als einem Jahr ums Überleben, die Konzernmutter GM hofft für die Sanierung noch auf staatliche Milliardenunterstützung.
GM-Manager Stracke erläuterte, für Opel und die britische Schwestermarke Vauxhall sei derzeit "ein so umfangreiches Portfolio genehmigt, dass wir sogar auf externe Designhäuser zurückgreifen müssen, um die anstehenden Arbeiten umsetzen zu können". Nach seinen Worten sollen Opel und Rüsselsheim im GM-Konzern "sozusagen eine Ideenschmiede für alle unsere Architekturen" werden. "Wir wollen mit allen Marken regional wachsen. Für Opel und Vauxhall bedeutet das, dass wir das Opel- und Vauxhall-Portfolio ausbauen, und zwar zügiger als bisher", sagte der Entwicklungschef.
Die von Roland Koch geführte hessische Landesregierung begrüßte die Beschäftigungsgarantie für das Entwicklungszentrum. Die Landesregierung hoffe, dass nun auch das Gesamtkonzept für den Standort Rüsselsheim bald vorgelegt werde, "damit die Mitarbeiter wissen, woran sie sind und Opel sich wieder auf die Entwicklung und Produktion ausgezeichneter Autos konzentrieren kann", erklärte Regierungssprecher Dirk Metz in Wiesbaden.
Am Donnerstag hatte Opel angekündigt, sein Werk im belgischen Antwerpen mit 2.600 Beschäftigten zu schließen und die Produktion nach Südkorea zu verlagern.