Machtkampf um die Zukunft von Opel: Während Tausende von Beschäftigten des Autobauers gegen die befürchteten Einschnitte protestieren, gibt sich die alte und neue Mutter General Motors (GM) selbstbewusst. Die deutsche Politik und der Opel-Betriebsrat bringen sich inzwischen nach dem Scheitern des Magna-Deals für Verhandlungen um Arbeitsplätze und Staatshilfen in Stellung.
Tausende Opel-Beschäftigte machten am Donnerstag an allen vier deutschen Standorten ihrem Unmut wegen befürchteter Massenentlassungen Luft. Der ungeliebte US-Konzern drohte der Belegschaft schon offen mit Insolvenz, sollten die Betriebsräte nicht zu Zugeständnissen bereit sein. Und GM ist sich der Staatshilfe aus Deutschland und den anderen europäischen Opel-Ländern sicher: "Wenn sie den Magna-Plan mögen, mögen sie auch den GM-Plan", sagte Vize-Präsident John Smith am Mittwochabend.
Nach Smiths Darstellung ist die Sorge über Massenentlassungen unbegründet. GM wolle rund 10.000 der insgesamt gut 50.000 Opel-Arbeitsplätze in Europa streichen. Das wären in etwa genauso viele wie von Magna vorgesehen. Dies sei nötig, um die Kosten um 30 Prozent zu senken und Opel zu einem profitablen Unternehmen zu machen.
Politik und Arbeitnehmervertreter bereiten sich auf Verhandlungen mit GM vor: Unionsfraktionschef Volker Kauder forderte GM auf, unverzüglich ein Konzept vorzulegen. Erst wenn dieser Plan vorliege, könne man darüber reden, welche staatlichen Hilfen möglich seien. Opel-Betriebsratschef Klaus Franz forderte vor knapp 10.000 Beschäftigten am Stammwerk des Autobauers in Rüsselsheim mehr Eigenständigkeit für den Autobauer unter dem Dach von GM.