Die deutsche Milliardärsfamilie Reimann ist offenbar im Kampf um den angeschlagenen US-Kosmetikkonzern Avon zu einem höheren Gebot bereit. Der von den Deutschen kontrollierte Parfümhersteller Coty teilte mit, derzeit sei offen, welchen Preis das Unternehmen für angemessen halten werde und zahlen könne. Dafür müsse Coty erst Einblick in die Geschäftsbücher des 125 Jahre alten Direktverkäufers von Cremes und Lippenstiften nehmen.
Zu Monatsbeginn hatte Avon das Offert des deutlich kleineren Konkurrenten über 10 Mrd. Dollar (7,7 Mrd. Euro) als zu niedrig abgelehnt. Medienberichten zufolge ist Coty aber inzwischen nicht mehr der einzige Interessent an dem Traditionsunternehmen, das für sein engmaschiges Vertriebsnetz aus weltweit rund sechs Millionen Avon-Beraterinnen bekannt ist. "Fortune"-Magazin berichtete in der vergangenen Woche, die Investmentfirma Richmont Holdings bereite ein Gebot vor.
Coty vertreibt unter anderem Parfüms von Prominenten und Kosmetikmarken von Davidoff und Adidas.