Der chinesische Computer-Hersteller Lenovo sucht zum Ausbau seines Smartphone-Geschäfts einen Partner. Einem Insider zufolge verhandeln die Chinesen mit dem japanischen Elektronik-Konzern NEC über eine entsprechende Gemeinschaftsfirma.
Lenovo teilte am Dienstag lediglich mit, Gespräche über eine Zusammenarbeit bei Smartphones zu führen, ohne jedoch den möglichen Partner zu nennen. Ein NEC-Sprecher wollte keine Stellungnahme zu Lenovo abgeben, räumte aber Probleme mit dem Mobilfunkgeschäft ein: "Deshalb prüfen wir verschiedene Möglichkeiten." Auf dem Heimatmarkt ist Lenovo bereits der zweitgrößte Smartphone-Hersteller.
Unterdessen warben Lenovo-Finanzchef Wong Wai Ming und weitere Top-Manager in Singapur bei Investoren für eine Anleihe des Unternehmens. Damit könnte der weltweit zweitgrößte PC-Hersteller rund 500 Millionen Dollar einnehmen. Für geplante Zukäufe könne Lenovo leicht auf 3 bis 4 Mrd. Dollar (bis zu 3 Mrd. Euro) zurückgreifen, sagte Analyst Warren Lau von Maybank Kim Eng. Außer an NECs Mobilfunksparte wird Lenovo noch Interesse an dem Server-Geschäft von IBM sowie an dem strauchelnden Nokia -Konzern oder dem Blackberry-Hersteller nachgesagt.
Lenovo hat in den vergangenen Jahren Milliarden an Dollar in die Hand genommen und sich IBMs PC-Sparte, die deutsche Medion sowie den brasilianischen Elektronik-Konzern CCE einverleibt. Damit sind die Chinesen auf dem PC-Markt bis dicht an den Branchenprimus Hewlett-Packard herangerückt.