Noch ist nicht fix, wer neuer Opel-Chef wird. Magna entscheidet demnächst.
"Wir mögen es nicht, wenn aus unseren Zulieferern unsere Konkurrenten werden“, machte VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch wiederholt seine Position zur Opel-Übernahme durch Magna deutlich. Der Volkswagen-Konzern droht Magna ganz direkt mit dem Entzug von Aufträgen.
Einen Aspekt des Deals scheint der VW-Patriarch ganz besonders nicht zu mögen – und zwar die mögliche Bestellung von Magna-Manager Herbert Demel zum Opel-Chef. "Piëch passt das gar nicht“, so ein VW-Insider zu ÖSTERREICH.
Differenzen
Demel war als früherer Audi-Boss dem Vernehmen nach des Öfteren mit Piëch aneinandergeraten. Der damalige VW-Chef hatte ihn dann von Audi abgezogen und zu VW nach Brasilien geschickt. Demel soll auch Ambitionen auf die Piëch-Nachfolge an der VW-Spitze gehabt haben. Als das nichts wurde, verließ er VW und heuerte bei Magna an. Ein Zwischenspiel als Fiat-Autochef endete nach 15 Monaten wegen Differenzen mit Konzernboss Sergio Marchionne .
Der 55-jährige Demel gilt als Top-Automanager, der allerdings im persönlichen Umgang häufiger aneckt. Die Entscheidung über den Opel-Chef soll bei Magna in den nächsten Tagen fallen. Der Konzern verfügt über eine Reihe hochqualifizierter Manager. Opel brauche angesichts des Sanierungsprozesses und der geplanten Mitarbeiterbeteiligung vor allem eine integrative Führungskraft, heißt es.