"Hypo" ist laut dem Tiroler Landeshauptmann "negativ besetzt".
Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hat der zuletzt wegen eines Rechnungshofberichts erneut in die Schlagzeilen geratenen, landeseigenen Tiroler Hypo am Mittwoch im Landtag einen Umbenennung nahegelegt. "Der Titel und der Name ist durch die Diskussion über die Hypo Alpe Adria negativ besetzt", erklärte Platter, "daher rate ich dem Aufsichtsrat und dem Vorstand, einen anderen Namen zu suchen".
"Gesund geschrumpft"
In der Debatte werde "alles" vermischt, kritisierte der Tiroler Landeshauptmann in seiner Rede zum Doppelbudget für die kommenden zwei Jahre. "Mit Volksvermögen sollen wir sensibel umgehen", so Platter. Bei der Hypo sei man am "richtigen Weg", bekräftigte er: "Wir haben einen Strategiewechsel und eine Kapitalerhöhung vollzogen und die Bank damit aus den Schlagzeilen gebracht". Die Hypo Tirol wurde laut Platter "gesund geschrumpft".
Die Bank war im Jahr 2011 durch einen 125 Mio. Euro hohen Wertberichtigungsbedarf im Italien-Geschäft gebeutelt worden. Der Rechnungshofbericht kritisierte die fehlende Ausgestaltung entsprechender interner Systeme und Prozesse im Zuge des Wachstumskurses der Hypo Tirol. Wiederholt hätten im Zeitraum von 2001 bis 2011 interne und externe Prüfungsinstitutionen auf System-und Prozessmängel bei der Bank hingewiesen. Wesentliche Feststellungen der Abteilung Revision seien jedoch nicht in die Quartalsberichterstattung eingeflossen, Prüfungsfeststellungen der Österreichischen Nationalbank seien in den Aufsichtsratssitzungen teilweise unerwähnt geblieben, hieß es unter anderem.
Durch die hohen Wertberichtigungen musste das Land Tirol der Bank unter die Arme greifen. Die Kapitalzufuhr des Landes in der Höhe von 220 Mio. Euro wurden schließlich im Oktober 2012 von der EU-Kommission genehmigt.