Im Bieterrennen um den staatlich kontrollierten Raffineriekonzern Lotos hält Polen auch für Russland die Tür offen. Ministerpräsident Donald Tusk sagte am Montag, wegen der starken russischen Position im Rohstoffmarkt sei zwar Vorsicht geboten. "Es gibt aber gewiss keine ideologischen Beschränkungen, Geschäfte miteinander zu machen", betonte er.
Medienberichten zufolge haben an Polens Lotos-Mehrheitsbeteiligung von 53 Prozent die russischen Konzerne TNK BP und Gazpromneft sowie der ungarische Ölkonzern MOL Interesse. Polen hängt beim Ölverbrauch zu 90 Prozent von Russland ab und beim Gasverbrauch zu zwei Dritteln.
Das zum Verkauf stehende Lotos-Paket wird an der Börse mit umgerechnet 750 Mio. Euro bewertet. Auf Bitte potenzieller Käufer hat das polnische Finanzministerium die Frist für unverbindliche Angebote bereits zweimal verlängert. Sie endet nun am 29. April.