Die polnische Wirtschaft ist im zweiten Quartal um 2,4 Prozent gewachsen - so langsam wie seit 2009 nicht mehr. Dies teilte das staatliche Amt für Statistik GUS am Donnerstag mit. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) noch um 4,7 Prozent zu. Im heurigen ersten Quartal lag das Plus bei 3,5 Prozent.
Viele Experten erwarteten einen Rückgang des BIP-Wachstums, allerdings nicht in diesem Umfang. "Statt einer langsamen Abschwächung haben wir eine Talfahrt", sagte Malgorzata Starczewska-Krzysztoszek von der Arbeitgebervereinigung Lewiatan der Zeitung "Rzeczpospolita". Die Expertin wies darauf hin, dass die Zahlen ohne die Ausrichtung der Fußball-Europameisterschaft im Juni wahrscheinlich noch schlechter ausgefallen wären.
"Die polnische Wirtschaft ist in entschieden schlechterer Verfassung als angenommen", kommentierte Piotr Lonczak von der Wirtschaftszeitung "Parkiet" die Konjunktur.