Der Chef des börsenotierten oberösterreichischen Zulieferers Polytec, Friedrich Huemer, schließt einen Stellenabbau nicht aus und rechnet für heuer nicht mit Zukäufen. In einem Interview mit dem "WirtschaftsBlatt" erklärte er auf die Frage nach einem drohenden Jobabbau in den Werken in Österreich: "Das kann ich nicht ausschließen. Die Auslastung ist speziell in Ebensee sehr schlecht."
Der Hauptkunde im Non-Automotive-Bereich brauche derzeit nichts, der Umsatz mit Freizeitmöbeln sei "so dramatisch zurückgegangen, dass wir uns die Weiterführung des Bereiches überlegen müssen. Wie viele Mitarbeiter das betrifft kann ich noch nicht sagen."
In Deutschland müsste Polytec "von der aktuellen Kapazitätsauslastung her" im Bereich Composites rund 100 oder mehr Stammmitarbeiter abbauen, was im Wesentlichen die beiden großen Werke in Gochsheim und Weiden betreffe. Das sei aber nicht so einfach. In Deutschland Arbeitskräfte abzubauen koste viel Geld. "Bis die Arbeitsplätze abgebaut sind, vergeht vielleicht ein Jahr. In der Zwischenzeit schaut die Auslastung möglicherweise schon wieder ganz anders aus. Wenn wir uns die Planabrufe der nächsten Monate anschauen, dürften wir keine Jobs abbauen." Die Arbeitszeitmodelle hätten zu wenig Flexibilität. Er sei kein großer Verfechter von Leasingpersonal, aber man könne kurzfristige Spitzen besser abfangen. Zum Zeitrahmen für die Umstrukturierungen meinte er: "Ich würde sagen, das passiert in den nächsten Monaten."