Die ÖIAG gibt nach dem heftigen Druck von allen Seiten klein bei und bläst die angepeilte Erhöhung der Gagen wieder ab. Die Vergütungen für Michaelis & Co bleiben auf Vorjahresniveau.
Die ÖIAG hat das Finanzministerium informiert, dass der Aufsichtsrat der Österreichischen Post einen Beschluss herbeiführen wird, "den am 15. März 2010 getroffenen Beschluss zur Erhöhung der Aufsichtsratsvergütung (Aufsichtsrat und Prüfungsausschuss) nicht der Hauptversammlung vorzulegen".
In einem neuen Beschluss soll festgehalten werden, dass die Vergütung des Aufsichtsrats der Österreichischen Post AG für das Jahr 2009 nicht angehoben wird, sondern in unveränderter Höhe auf dem Niveau des Jahres 2008 verbleibt.
Im März hatte die Post, die mehrheitlich im Eigentum der Republik Österreich steht, ihren Aufsichtsräten eine Gagenerhöhung versprochen. AR-Vorsitzender Peter Michaelis hatte dadurch 45.000 statt 29.000 Euro im Jahr zugesprochen bekommen. Dafür hat die ÖIAG breite Kritik aus der Politik geerntet. Zuletzt hat Finanzminister Josef Pröll Michaelis in einem Brief nahegelegt, auf die Erhöhung zu verzichten.
ÖIAG wollte auch im Telekom-AR höhere GageDie ÖIAG hatte geplant, wie in der Post auch in der Telekom Austria die Vergütung der Aufsichtsräte substanziell zu erhöhen. Nachdem die Erhöhung in der Post aufgrund massiver öffentlicher Kritik zurückgenommen wurde, ist dieses Projekt auch in der Telekom Austria abgeblasen worden. "Es wird definitiv keine Erhöhung geben", hieß es am Abend aus dem Unternehmen. 2009 hätte Michaelis als Aufsichtsratsvorsitzender 40.000 Euro erhalten, statt 30.000 im Jahr davor. Michaelis würde davon allerdings nicht profitieren, da diese Einnahme mit seinem Gehalt in der ÖIAG gegengerechnet würde. Sein Stellvertreter hätte 30.000 statt bisher 22.000 Euro bekommen, die anderen AR-Mitglieder 20.000 statt 15.000. Zudem hätte die Teilnahme an Ausschusssitzungen nun für einfache Mitglieder mit 10.000 Euro und für den Vorsitzenden mit 15.000 vergütet werden sollen - bisher gab es dafür kein Geld. |