Projekt für neues Salzach-Kraftwerk eingereicht

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Verbund und Salzburg AG wollen nun die Kraftwerk-Kette Mittlere Salzach im Salzburger Pongau komplettieren: Die beiden Versorger haben bei der Landesregierung um die wasser- und elektrizitätsrechtliche Genehmigung angesucht. Das Kraftwerk soll rund 20.000 Haushalte mit Strom versorgen, es ist das sechste und letzte an der Salzach im Pongau.

Die Inbetriebnahme sei frühestens im Frühjahr 2014 möglich, sagte Verbund-Sprecher Wolfgang Syrowatka gegenüber der APA. Das Laufkraftwerk soll über eine Leistung von 14,5 Megawatt (MW) verfügen und im Jahr 72 Mio. kWh Strom erzeugen. Die Kosten werden etwa 80 Mio. Euro betragen.

Mit dem jetzigen Verfahren sollen die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Errichtung geklärt werden. Danach wird das Projekt unter Berücksichtigung der Auflagen wirtschaftlich geprüft und über den Baubeschluss entschieden. Auch ein Naturschutzverfahren muss noch abgewickelt werden. Der Baubeginn hängt von der Verfahrensdauer ab, vermutlich dürfte dieser aber heuer nicht mehr möglich sein. Die Inbetriebnahme sei 2014 nur dann zu erreichen, wenn sämtliche Schritte optimal verlaufen. Gerade bei einem Gebirgsfluss müsse aber immer mit Verzögerungen gerechnet werden, so Syrowatka.

Salzburg AG und Verbund kündigten schon im Vorfeld an, dass sie die Bevölkerung beim Vorhaben entsprechend einbinden wollen. Allzu großer Widerstand ist ohnedies nicht zu erwarten: Die Unternehmen haben nämlich das Stimmungsbild schon abgetastet. Und diese Umfrage ergab, dass 78 Prozent der Menschen in der Region für das Kraftwerk und nur 7 Prozent dezidiert dagegen sind, dem Rest ist es egal.

Grünen-Kritik

Heftige Kritik am nun eingereichten Kraftwerk-Projekt kam am Dienstagnachmittag (2. März) von Salzburgs Grünen: Die Betreiber hätten das Kraftwerk mit einer Leistung von 14,5 Megawatt genau so dimensioniert, dass noch keine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) notwendig sei, was ab 15 MW der Fall wäre. Die Bevölkerung werde daher nicht - wie behauptet - eingebunden, sondern vielmehr von einer Parteienstellung in einem UVP-Verfahren ausgeschlossen, so LAbg. Astrid Rössler in einer Aussendung.

"In Stegenwald wird der letzte Rest unberührter Flusslandschaft zerstört, ohne dass das unser Energieproblem löst. Kraftwerke wie das geplante sind ja nur deshalb nötig, weil es praktisch keine Anstrengungen zur nachhaltigen Senkung des Stromverbrauchs gibt", so die Landtagsabgeordnete. Wenn sich Verbund und Salzburg AG an der UVP "vorbeidrücken", gehe es offensichtlich nur darum, "die Salzach ohne große nennenswerte Hürden rasch zuzubetonieren".

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