Der im Zusammenhang mit dem Tauziehen um die Bewältigung des Hunderte Millionen schweren Spekulationsskandals rund um Immofinanz und Immoeast geplante Verkauf der AMAG-Anteile des Verpackungskonzerns Constantia Packaging sorgt in Oberösterreich für Wirbel. Landeshauptmann Pühringer lehnt jetzt einen von SP-OÖ-Chef Haider geforderten Einstieg des Landes bei der AMAG ab.
Die Constantia-Packaging-Tochter AMAG soll nach einem neuen Plan zu einem Generalvergleich zwischen den involvierten Gesellschaften dazu verwendet werden, um die Ansprüche des Badener Investors Rudolf Fries gegenüber der Constantia B.V., der Mehrheitseigentümerin der Constantia Packaging, zu befriedigen.
Fries soll 30 Prozent erhalten, 10 Prozent halten die Mitarbeiter und für die restlichen 60 Prozent formiert sich in Oberösterreich eine Investorengruppe.
Die Austria Metall AG (AMAG) in Ranshofen sei "ein oberösterreichischer Leitbetrieb und von größter regionaler Bedeutung für das Innviertel", begründete Haider seine Forderung laut einem Bericht in den "OÖN".
Im Fall eines Verkaufs von Anteilen durch die Constantia Packaging AG, die 90 Prozent hält, soll sich das Land direkt mit 15 Prozent plus einer Aktie beteiligen. Das würde dem Land rund 87 Mio. Euro kosten. Damit könne man gemeinsam mit der Belegschaft, die zehn Prozent der Anteile hält, einen stabilen Kernaktionär bilden.
Pühringer will aber von einem Einstieg des Landes beim oberösterreichischen Leitbetrieb nichts wissen. "Wir streben vielmehr die Übernahme einer Haftung durch das Land OÖ an", so Pühringer im "Volksblatt".
"Ich halte den Weg über ein Konsortium gemeinsam mit einer Landeshaftung für richtig. Ein Direkteinstieg des Landes Oberösterreich würde eine hohe Kapitalmasse erfordern und nicht mehr Absicherung als das Konsortium mit Landeshaftung bieten", sagt Pühringer laut "Rundschau am Sonntag". Die AMAG beschäftigt mehr als 1.200 Mitarbeiter.