Marina Giori-Lhota wegen Hypo-Investments im Visier der Ermittler.
Die „Botendienste“, die Karl-Heinz Grasser im Jahr 2006 für seine Schwiegermutter Marina Giori-Lhota erbracht hat, haben nun ein Nachspiel. 2006 hatte der Ex-Finanzminister 500.000 Euro in einem Koffer über die Grenze gebracht.
Wie nun bekannt wurde, fand bereits im Mai im „Moserhof“ von Giori-Lhota in Kitzbühel eine Hausdurchsuchung statt, berichtet Format. Ermittler der Soko Constantia und Beamte des Landeskriminalamtes Tirol durchsuchten das Anwesen der Mutter von Fiona Swarovski im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen den Ex-Finanzminister.
Grasser hatte als Minister 2004 rund 60.000 Bundeswohnungen verkauft. Seine engen Freunde Walter Meischberger und Peter Hochegger erhielten vom Käufer 9,6 Millionen Euro Provision. Gegen Grasser wird wegen Untreue ermittelt – es gilt die Unschuldsvermutung.
Aber was hat die schillernde Swarovski-Erbin Giori-Lhota damit zu tun? Sie wird zwar nicht als Beschuldigte geführt, aber:
- Aufklärungswürdig ist für die Justiz allerdings, dass Grasser 2006 500.000 Euro als Investment für seine Schwiegermutter in Hypo-Alpe-Adria-Deals gesteckt habe.
- Das Geld habe Grasser von Giori-Lhota erhalten und dann in die Treuhandfirma Ferint AG eingezahlt.
- Grasser gibt an, das Geld für seine Schwiegermama dann an die Briefkastenfirma Mandarin in Liechtenstein überwiesen zu haben. Der Name Giori-Lhota würde laut Format jedenfalls immer häufiger in Unterlagen von Polizei und Staatsanwaltschaft auftauchen.
Justiz-Ermittlungen gegen KHG dauern noch Monate
Grassers Anwalt Manfred Ainedter wünschte sich erst kürzlich eine Einstellung aller Verfahren gegen seinen Mandanten. Davon hält die Justiz aber reichlich wenig.
Noch werden die sichergestellten Unterlagen aus den Hausdurchsuchungen bei Grasser selbst, bei seiner Schwiegermutter und Gioris Vermögensverwalter Norbert Wicki geprüft.
Zudem wartet die Justiz noch auf Rechtshilfeansuchen, die sie nach Zypern geschickt hat.
Last but not least führen Geldspuren auch in die Karibik: auf die Steuer- und undurchsichtigen Bankenparadiese auf den Virgin Islands und den Cayman Islands. Laut Insidern werden die Ermittlungen daher „noch einige Monate dauern“ müssen.