30. Juni 2017

RBI: Börsengang der Polbank in Arbeit

15.03.2017

Konzernweit knapp 4.000 Leute weniger als vor einem Jahr.

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© APA / Herbert Neubauer
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 Nachdem im Vorjahr der Verkauf der polnischen Polbank geplatzt ist, muss diese Tochterbank der Raiffeisenbank International (RBI) zur Jahresmitte an die Börse von Warschau gebracht werden. Die Arbeit daran läuft seit Jänner. Der 30. Juni 2017 sei aus RBI-Sicht machbar, sagt der designierte Konzernchef Johann Strobl. Ein früheres Sorgenkind, die Bank in der Ukraine, kam 2016 aus den roten Zahlen.

Die ukrainische Tochterbank Aval hat das Jahr 2016 mit einem Gewinn von sogar 135 Mio. Euro abgeschlossen, berichtete die Bank am Mittwoch. Im Jahr davor stand unter dem Strich noch ein Verlust von 85 Mio. Euro. Hier sind die in den Vorjahren umfangreichen Kreditwertberichtigungen stark zurückgegangen. Die ukrainische Bank hat schon eine radikale Redimensionierung hinter sich, die Zahl der Mitarbeiter sank binnen Jahresfrist von 9.600 auf etwas über 8.000.

Die Polbank hat den größeren Teil der Redimensionierung noch vor sich. Dieses Programm wird jetzt im ersten Quartal lanciert. Voriges Jahr sind 36 Filialen im Land geschlossen und knapp 9 Prozent der Stellen abgebaut worden, letzteres vor allem anderen durch den Verkauf der Leasingsparte. Fest steht, dass es unter den 4.200 zur Zeit Polbank-Beschäftigten einen größeren Personalabbau geben wird. Um wie viele Jobs es geht, sagte Strobl noch nicht. Die Polbank hat ein rund drei Milliarden schweres Franken-Kreditportfolio.

Beim Kauf der polnischen Bank im Jahr 2012 hatte sich die RBI gegenüber der polnischen Bankenaufsicht (KNF) verpflichtet, die Aktien der Raiffeisen Polbank damals bis zum 30. Juni 2016 mit einem Streubesitz-Anteil von mindestens 15 Prozent an der Warschauer Börse zu listen. Im Mai 2016 gab sich die Aufsicht in Polen damit zufrieden, dass die Verpflichtung eines Börsegangs als erfüllt gälte, wenn bis spätestens Ende 2016 ein Verkauf der Polbank an eine polnische börsenotierte Bank erfolgt. Anfang Dezember scheiterten die Verkaufsverhandlungen mit der Alior Bank. Die Pflicht zum Going Public lebte wieder auf.

Nach dem ebenfalls ergebnislos verlaufenen Verkaufsprozess für die Zuno Bank werden jetzt Teile des vorhandenen Geschäfts in Tschechien und der Slowakei in die dortigen Banktöchter integriert. Gelungen ist der Verkauf der slowenischen Tochterbank.

In der ganzen RBI-Gruppe ist im Schnitt 2016 die Beschäftigtenzahl (in Vollzeit gerechnet) um 3.906 Personen auf 50.186 gesunken. Die größten Rückgänge gab es in der Ukraine-Bank (minus 1.728), Polen (minus 1.143), Russland (minus 358), Slowenien aufgrund des Verkaufs der slowenischen Tochterbank (minus 189) und Ungarn (minus 150). Es kamen aber auch neue Mitarbeiter dazu: Die höchsten Zuwächse gab es in Tschechien (plus 341) und der Slowakei (plus 154).

In Asien ist das Geschäft mittlerweile bis auf einige hundert Millionen offener Kredite zurückgefahren. Der Rückzug hat einiges gekostet: Der Wertberichtigungsbedarf für Kredite an Großkunden in Asien ist 2016 aber immerhin um 118 Millionen auf 179 Mio. Euro zurückgegangen, wie aus der Bilanz hervorgeht.

Zweistellige Zuwächse im Geschäft, auch bei der Bilanzsumme, gab es 2016 in Russland. Die russische Tochterbank der RBI blieb mit 316 (387) Mio. Euro trotz eines Gewinnrückgangs ein wesentlicher Ergebnisbringer.

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