Österreichs Banken sind "mittelbar" von der Griechenland-Krise betroffen, weil die griechische Wirtschaft mit den angrenzenden osteuropäischen Staaten verflochten sei, sagte Herbert Stepic, Chef der Raiffeisen Bank International (RBI). "Die Situation in Osteuropa ist derzeit sogar besser, als sie vor drei Jahren zu Beginn der Finanzkrise war".
In Ungarn sieht der RBI-Chef die Vorzeichen "ähnlich wie in Griechenland". Seiner Ansicht nach kann Österreich seine Top-Bonität behalten, auch weil die Ratingagenturen die niedrige Staatsverschuldung in Osteuropa zugunsten der Alpenrepublik bewerten würden, so Stepic zur "FAZ". Griechenland habe die Finanzwelt ins Schwanken gebracht, sagte Stepic. Indirekt profitiere man aber auch von der Griechen-Krise in den südosteuropäischen Staaten, wo die griechischen Banken "gute Kunden" an ihre Konkurrenten - auch an die RBI - verlieren. Dies führe eher zu Verbesserungen der Marktanteile in diesen Ländern.