Bei der börsenotierten Raiffeisen Bank International (RBI) stehen nun drei Banktöchter auf dem Prüfstand: In der Ukraine, in Ungarn und in Slowenien. Nicht nur für die Ukraine-Tochterbank Aval laufen Gespräche mit möglichen Kaufinteressenten. Auch für die Tochterbank in Ungarn werden Angebote geprüft.
Bis gestern waren nur Verkaufsgespräche für die ukrainische Banktochter Aval bestätigt worden.
In einer Ad-hoc-Meldung Montagnachmittag hat die RBI aufhorchen lassen: "Neben der Ukraine stehen auch Märkte wie Ungarn und Slowenien aktuell unter besonderer Beobachtung. Ein Rückzug ("withdrawal") aus diesen Märkten kann nicht ausgeschlossen werden."
RBI-Chef Karl Sevelda hatte noch am Wochenende erklärt, "grundsätzlich wollen wir natürlich in Ungarn bleiben. Da ist viel Herzblut drin." Allerdings sehen sich die Banker durch das rechtliche und steuerliche Umfeld in dem Land an der Grenze des Erträglichen. "Es gibt Interessenten in Ungarn, deren Angebote wir auch prüfen", sagte RBI-Sprecherin Ingrid Krenn-Ditz heute zur APA. Ob man denen nähertreten werde können, müsse man sich anschauen.
Bisher war namentlich im Zusammenhang mit Ungarn und Slowenien in allen Statements nur davon die Rede gewesen, dass dort Volumina reduziert würden. Nun stehen erstmals offiziell Beteiligungsverkäufe im Raum.