Reiche Österreicher verlieren 11 Mrd. Euro
24.07.2009
Obwohl die meisten reichen Österreicher eher konservativ veranlagen, hat sie der Finanz-Crash ein Vermögen gekostet. Aktuell ist die Flucht ins Gold vorerst vorbei, gefragt sind derzeit insbesondere Unternehmensanleihen.
Die Finanzkrise ließ auch die reichen Österreicher ärmer werden. Das hierzulande veranlagte Vermögen ist nach Berechnungen der Erste Bank um elf Milliarden Euro auf 119 Mrd. Euro geschrumpft. Wobei ein Teil dieses Vermögens aus dem Ausland stammt. In ganz Europa ist das Vermögen der Reichen um 22 Prozent auf 5,9 Billionen Euro gesunken.
Als Reiche gelten bei dieser Rechnung Personen mit einem frei verfügbaren Vermögen (Häuser oder Eigentumswohnungen zählen nicht dazu) von mindestens 300.000 Euro. Ab diesem Betrag ist man bei der Ersten auch Private-Banking-Kunde. Laut Wolfgang Traindl, der für diesen Bereich verantwortlich ist, gibt es in Österreich insgesamt rund 70.000 bis 80.000 Personen, die ein Finanzvermögen von mehr als 300.000 Euro haben.
Heuer wachsen die Vermögen wieder
Heuer sieht es für die Reichen wieder etwas besser aus, da sich die Aktienmärkte erholt haben. Nach Schätzungen der Bank wird das Vermögen der Reichen bis Ende 2009 auf 123 Mrd. Euro und im nächsten Jahr dann wieder auf 128 Mrd. Euro ansteigen. Die Erholung auf den Finanzmärkten ist auch der Grund, warum jetzt wieder in Anleihen und Aktien investiert wird.
Am Höhepunkt der Krise hatten viele Anleger einfach Angst vor einem kompletten Crash mit anschließender Depression und flüchteten ins Gold oder deponierten ihr gesamtes Vermögen auf Sparbüchern (wegen der unbeschränkten staatlichen Einlagensicherung) .
Die Erste empfiehlt jetzt konservativen Kunden, etwa 15 Prozent des Vermögens in Aktien zu halten. 70 Prozent sollten in Anleihen, fünf Prozent in Immobilien-Anlagen und bis zu fünf Prozent in Gold investiert werden. Fünf bis zehn Prozent sollten in Cash gehalten werden. Bei Kunden, die mehr Risiko in Kauf nehmen, wird ein Aktienanteil von 25 Prozent empfohlen.
Gute Rendite-Chancen mit Unternehmensanleihen
Stark gefragt sind derzeit hoch verzinste Papiere wie etwa Unternehmensanleihen oder Papiere aus „Emerging Markets“. Die Erste weist aber darauf hin, dass bei diesen Papieren auch die Möglichkeit eines Totalausfalls besteht.