Nach heftigen Protesten der französischen Regierung hat Renault von Plänen Abstand genommen, den Kleinwagen Clio künftig nur noch in der Türkei zu fertigen.
Konzernchef Ghosn versicherte Staatspräsident Sarkozy am Samstag, die vierte Clio-Generation weiter auch in Flins bei Paris zu bauen. Außerdem soll mit den Zulieferern gesprochen werden, wie man mehr Komponenten aus Frankreich verwenden kann.
Ghosn verließ den Präsidentenpalast nach einer guten Stunde wortlos. EU-Wettbewerbs-Kommissarin Kroes hatte Paris noch am Freitag gemahnt, sich an die Wettbewerbsregeln der Union zu halten. Industrieminister Estrosi hatte dagegen erklärt: "Wir haben das Recht zu fordern, dass man einen Renault, den man in Frankreich verkauft, auch in Frankreich baut." Sarkozys Gespräch mit Ghosn sei entscheidend. An dem Gespräch nahm auch Estrosi teil.
Frankreich hatte Renault 2009 mit drei Mrd. Euro durch die Krise geholfen. Der Elyseepalast erinnerte daran, dass der Staat auch den Aufbau einer Produktion von Elektroautos in Flins mitfinanziert. Außerdem fördere Paris den Absatz des E-Autos steuerlich und mit Infrastrukturmaßnahmen. Der Staat ist mit 15,01 % Großaktionär von Renault und hat im Verwaltungsrat Sitz und Stimme.