RHI hält trotz Problemen an Norwegen-Anlage fest
16.12.2013Der börsennotierte Industriekonzern RHI will trotz anhaltender Probleme vorerst an seiner Schmelzanlage in Norwegen festhalten. Ein Stilllegen der Anlage werde erwogen, wenn in zwei bis drei Jahren kein positiver Cashflow erzielt werden könne, sagte RHI-Chef Franz Struzl am Montag in einer Telefonkonferenz.
"Wenn wir Ende 2014 erkennen müssen, dass 2015 und 2016 kein positiver Cashflow erreicht werden kann, werden wir dem Aufsichtsrat ein Stilllegen der Anlage in Norwegen vorschlagen", sagte Struzl.
Die Schmelzanlage für Magnesia-Rohstoffe zählt zu den weltweit größten. Der Feuerfestproduktehersteller, der bereits gut 90 Mio. Euro in den Kauf und Ausbau des Werks gesteckt hat, wollte sich damit unabhängiger von Rohstoffimporten aus Asien zu machen.
Die RHI stellt feuerfeste Schmelzwannen und Gießpfannen für die Stahl- und Zementindustrie her. In Norwegen gewinnt das Unternehmen einen dafür nötigen Rohstoff aus Meerwasser. Allerdings machen der RHI die immer noch hohen Herstellungskosten zu schaffen.
Bereits in der vergangenen Woche musste die RHI ihre Gewinnprognose zurücknehmen. Das Werk, in dem das Unternehmen sogenanntes Magnesia zur Weiterverarbeitung in der Stahl- und Zementindustrie herstellt, werde das operative Ergebnis auch noch im kommenden Jahr belasten und um 15 bis 20 Mio. Euro schmälern.