Der oberösterreichische Feuerwehrausstatter Rosenbauer hat sich der Industriekrise bisher entziehen können. Seine Auftragsbücher sind voll und die Produktion ist bis Juni 2010 abgesichert, hieß es bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen. Bei den neuen Aufträgen habe sich aber der Wettbewerb verschärft, die Preise stünden "massiv unter Druck", sagte Firmenchef Julian Wagner.
In den Halbjahreszahlen komme dies noch nicht zum Vorschein, weil diese die Abarbeitung alter Aufträge widerspiegelten. Der Umsatz ist in den ersten sechs Monaten um 12 Prozent auf 240,6 (215,17) Mio. Euro gestiegen. Das EBIT sank lediglich auf 15,5 (18,1) Mio. Euro.
Der Auftragsbestand stieg per Ende Juni gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt auf 407 Mio. Euro (plus 32 Prozent). Für das Gesamtjahr bekräftigte Rosenbauer seinen bisherigen Ausblick (Umsatz: plus 10 Prozent, Erreichen des Ebit 2008, das ist 39,9 Mio. Euro).
100 Prozent Kapazitätsauslastung
Aktuell habe Rosenbauer seine Kapazitäten zu 100 Prozent ausgelastet, hieß es. Zu den 1.872 Stammbeschäftigten hat der Feuerwehrausrüster aktuell noch 260 Leasing-Arbeiter. "Sollte es zu einer Reduzierung des Umsatzes kommen, können wir so Rückgänge in der Größenordnung von 15 bis 20 Prozent gut abfedern", sagte Finanzvorstand Robert Kastil.
Trotz der Krise hat sich laut Kastil die Finanzierungssituation des Unternehmens eher noch verbessert. Wegen der niedrigen Zwischenbank-Zinsen seien aktuell speziell die Betriebsmittelkredite "außerordentlich günstig". Umschuldungen/Refinanzierungen müsse Rosenbauer keine vornehmen.
Firmenchef Wagner sieht für das laufende Jahr leichte Rückgänge auf dem Welt-Feuerwehrmarkt und befürchtet die Auswirkungen der Finanzprobleme der Städte und Gemeinden. Diese könnten in Zukunft zu Verzögerungen bei der Auftragsabwicklung führen. "Der Preiswettbewerb hat sich massiv verschärft", sagte er.
"Rosenbauer muss mithalten, um die Volumina in vernünftigem Ausmaß aufrechtzuerhalten." Wagner erwartet daher ein Sinken der operativen (EBIT-)Marge (2008: 8 Prozent). Für heuer wird diese Spanne voraussichtlich auf 7 bis 7,5 Prozent zurückgehen.