Die britische Post Royal Mail könnte Finanzkreisen zufolge bei ihrem Börsengang in der kommenden Woche mit umgerechnet bis zu 3,9 Milliarden Euro bewertet werden. Es werde erwartet, dass die Aktien am oberen Ende der Spanne zwischen 300 und 330 Pence zugeteilt würden, sagten mehrere Insider der Nachrichtenagentur Reuters.
Offiziell hat der Staatskonzern, der auf einen vor fast 500 Jahren von Heinrich VIII. gegründeten Zustellservice zurückgeht, 260 bis 330 Pence angepeilt. Eine Royal-Mail-Sprecherin wollte sich nicht äußern. Die Auftragsbücher schließen am Dienstag, der Handel soll am Freitag an der Londoner Börse beginnen. Die Privatisierung des Konzerns, der rund 60 Prozent an die Börse bringen will, könnte eine der größten Großbritanniens seit dem Verkauf der Bahn in den 90er Jahren werden. Die Royal Mail mit ihren 150.000 Mitarbeitern könnte dadurch Geld für eine dringend erforderliche Modernisierung einnehmen und sich stärker auf dem Paketzustell-Markt engagieren. Zehn Prozent der Aktien sind für die Mitarbeiter der Post reserviert, die damit an künftigen Erfolgen teilhaben sollen. 2012 hatte Royal Mail mehr als neun Milliarden Pfund umgesetzt.
Gemeinsame Konsortialführer für den Börsengang sind Goldman Sachs, UBS, Barclays und Bank of America Merrill Lynch.