Rückrufe bescheren Milliarden-Schaden für Toyota

Ausgerechnet Toyota, Vorzeigekonzern der Autobranche und jahrelang führend in den Statistiken der Fahrzeuge mit den wenigsten technischen Pannen, hat sich mit fehlerhaften Gaspedalen nun selbst ausgebremst. Weltweit ruft der japanische Autoriese, wie berichtet, wegen dieses Fehlers jetzt knapp fünf Mio. Fahrzeuge zurück.

Die Rückholaktion wird Toyota rund 1 Mrd. Euro an Zusatzkosten für das Austauschen möglicherweise klemmender Gaspedale bescheren, schätzt der deutsche Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer.

Außerdem ist das Qualitätsimage des Weltmarktführers durch die Mega­panne schwer angekratzt. Das werde sich auf Verkaufszahlen und den Unternehmensgewinn auswirken, mutmaßen Brancheninsider. Schon Ende 2009 hatte Toyota in den USA 4,2 Mio. Fahrzeuge rückrufen müssen (Fußmatten verhedderten sich in Pedalen).

Hotline für Toyota-Fahrer wurde eingerichtet

In Europa könnten etwa 1,8 Mio. Toyotas an den Klemmpedalen kranken. Betroffen sind acht Modelle des japanischen Herstellers (siehe links). In Österreich geht es um knapp 35.000 Autos. Alle Kunden werden in den nächsten Tagen schriftlich informiert. Toyota Frey Austria hat eine Hotline eingerichtet, unter der Details zur Rückrufaktion zu erfahren sind (01 61004 888, 8 bis 18 Uhr).

Unfälle in Österreich wegen klemmender Toyota-Pedale sind nicht bekannt. In den USA soll es in den letzten Jahren 19 Tote in diesem Zusammenhang gegeben haben.

Österreich: 35.000 Toyotas, 376 Peugeots, 133 Citroëns

Auch Fahrzeuge des französischen Herstellers PSA Peugeot Citroën sind von dem Gaspedalproblem betroffen. PSA ruft 97.000 Autos zurück, die wie der Toyota Aygo im tschechischen Werk Kolin vom Band rollen. Es geht um den Peugeot 107 und den Citroën C1. In Österreich sind es 376 Peugeot- und 133-Citroën-Autos. Auch hier werden die Kunden schriftlich gebeten, eine Werkstatt aufzusuchen.