Gegen den Willen der Einheimischen wird die Rupertustherme in Bad Reichenhall erweitert. Am Freitag (26. Juni) war Spatenstich für den Anbau eines Sport- und Familienbades. Bei einem Bürgerentscheid hatte sich die Mehrheit im Februar 2008 gegen den vom Stadtrat favorisierten Standort für das Schwimmbad ausgesprochen.
Vielmehr solle das Volksbad für die Reichenhaller an seinem alten Platz entstehen, so das Bürgervotum. Das abgerissene Hallenbad stand in unmittelbarer Nachbarschaft der am 2. Januar 2006 eingestürzten Eissporthalle. Damals kamen 15 überwiegend junge Menschen ums Leben.
Nach den Worten von Bayerns Finanzminister Georg Fahrenschon (CSU) ist die Erweiterung der Rupertustherme ein wichtiger Impuls für die Tourismusregion Berchtesgadener Land. Die vor gut vier Jahren eröffnete Therme sei "zu einem pulsierenden Leitbetrieb für den Tourismus im Staatsbad geworden", sagte Fahrenschon beim Spatenstich laut Mitteilung. "Diese Erfolgsgeschichte gilt es fortzuschreiben." Bei der Erweiterung werden neben dem neuen Schwimmbad die Liege- und Ruhezonen der Therme verdoppelt, der Sauna-Bereich erweitert und die Gastronomie attraktiver gestaltet.
Fahrenschon bekräftigte bei der Feierstunde den Standpunkt der bayerischen Staatsregierung, dass der ermäßigte Mehrwertsteuersatz auch für Hotels und Gaststätten in Deutschland gelten müsse, wie er in fast allen Nachbarländern üblich sei.