Die Machbarkeitsstudie für das russisch-italienische Gaspipeline-Projekt South Stream soll 2010 erstellt werden.
Das kündigte der Chef des italienischen Energiekonzerns ENI, Paolo Scaroni, in russischen Medien an. Zudem genehmigte die Türkei nach einem Gespräch zwischen dem russischen Staatspräsidenten Dmitri Medwedew und dem türkischen Präsidenten Abdullah Gül die Erkundungsarbeiten für die geplante Gasleitung in den türkischen Hochheitsgewässern.
Auch der Besuch des russischen Staatspräsidenten Medwedew am Dienstag (20.10.) in Belgrad steht im Zeichen der Zusammenarbeit im Öl- und Gasbereich. Neben der Umsetzung des Pipeline-Projekts South Stream soll es auch um die Modernisierung des einzigen serbischen Gasspeichers in der Nähe von Novi Sad (Banatski Dvor) gehen, dessen Kapazität auf bis zu 1 Mrd. Kubikmeter Gas erweitert werden soll.
Derzeit soll der Gasspeicher eine Kapazität von 300 Mio. Kubikmetern haben. Dazu soll der serbische Gasversorger Srbijagas mit der russischen Gazpromexport und der deutschen Gazprom-Tochter ein Joint Venture gründen, erklärte ein Kremlsprecher gegenüber der russischen Nachrichtenagentur.
Konkurrenz zu Nabucco
Die rund 25 Mrd. Euro schwere South Stream unter Federführung von Gazprom soll von Russland nach Italien führen und konkurriert mit dem Pipeline-Projekt Nabucco unter Federführung der OMV.
Künftig sollen via South Stream jährlich bis zu 63 Mrd. Kubikmeter Gas transportiert werden. South Stream soll durch das Schwarzen Meer zwischen dem russischen Hafen Noworossijsk und dem bulgarischen Hafen Warna verlegt werden. Anschließend sind 2 Stränge über den Balkan nach Italien und nach Österreich geplant. Auch Österreich hat Interesse an dem Projekt gezeigt: Beim Besuch von Kanzler Fayman in Moskau, der noch für heuer geplant ist, soll unter anderem darüber gesprochen werden.
Am 15. Mai hatte Gazprom mehrere Abkommen zur Umsetzung von South Stream mit den Energieunternehmen Bulgariens, Griechenlands und Serbiens unterzeichnet. Derzeit werden ähnliche Abkommen mit Slowenien und Österreich abgestimmt. South Stream soll die Abhängigkeit von den Transitländern - speziell der Ukraine und der Türkei - verringern.