In Russland werden einer Studie zufolge bald mehr Autos verkauft als in anderen europäischen Ländern. Bis 2020 werde Russland Deutschland überholen und zum größten Automarkt Europas aufsteigen, berichtete die Unternehmensberatung Boston Consulting Group am Freitag. Derzeit kämen nur 290 Wagen - davon viele veraltet - auf 1.000 Russen. Zum Vergleich: In Westeuropa seien es 560 Autos pro 1.000 Einwohner.
Die Boston Consulting Group geht davon aus, dass der russische Automarkt jährlich um sechs Prozent bis 2020 wächst. Damit käme das Land letztlich auf ein Absatzvolumen von 4,4 Millionen Stück. Der Studie zufolge werden 2020 rund 65 Prozent aller verkauften weltweiten Autos in Schwellenländern abgesetzt. 2000 waren es nur 28 Prozent.
Als größter Automarkt Europas wäre Russland dem BCG-Bericht zufolge weltweit die Nummer fünf. Das Land hat gute Chancen, nicht mehr nur im Ausland produzierte Fahrzeuge zu verkaufen, sondern immer Autobauer dazu zu bewegen, in Russland selbst herzustellen. Zuletzt hatten die Opel-Mutter General Motors, Ford, Renault und Fiat kräftig in den russischen Markt investiert, um vor allem die wachsende Mittelschicht anzusprechen.