Die Gewerkschaft kritisiert eine ÖHV-Aussage, wonach Saisonniers im Schnitt 213 Euro brutto mehr bekommen als Kollegen in Ganzjahresbetrieben.
"Selbst wenn Beschäftigte im Tourismus zwei Saisonen pro Jahr im Einsatz sind, sind sie durchschnittlich nur 7 Monate in Beschäftigung und die restlichen 5 Monate arbeitslos", so vida-Vorsitzender Rudolf Kaske.
Der Tourismus könnte durchaus Traumjobs bieten, doch die Einkommens- und Arbeitsbedingungen in der Branche seien noch "dringend verbesserungswürdig".
Laut der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) verdienen Beschäftigte in der Saisonhotellerie besser als in der Ganzjahreshotellerie, sie arbeiten im Schnitt aber auch um 5,5 Stunden pro Woche länger. Umgerechnet auf den Kollektivvertragslohn sei das wirklich kein Grund zur Freude, so Kaske. Der vida-Chef kritisiert vor allem das Vorgehen der Arbeitgeber, Beschäftigte in sogenannte All-in-Verträge zu drängen und auf diese Weise der Bezahlung von Überstunden zu entgehen.
Die beruflichen Perspektiven und Aufstiegschancen im Tourismus würden oftmals nicht ausreichen, um qualifizierte Arbeitnehmer zu halten. Tatsache sei, dass mangels Attraktivität 8 von 10 Beschäftigten die Branche nach kurzer Zeit wieder verlassen.