Scania mit stärkerem Gewinneinbruch als befürchtet

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Die Absatzkrise bei Nutzfahrzeugen hat in der Bilanz des schwedischen Lkw-Herstellers Scania tiefe Spuren hinterlassen. Dennoch präsentierte sich das zu Volkswagen gehörende Unternehmen optimistischer als der Branchenzweite und heimische Konkurrent Volvo, der vor wenigen Tagen rote Zahlen auswies. Es gebe derzeit keine Hinweise darauf, dass die Nachfrage noch weiter zurückgehe, sagte Firmenchef Leif Ostling. Auch sei die Phase der Auftragsstornierungen ausgestanden.

Scania baute im zweiten Quartal seine Lagerbestände auf den wichtigsten Absatzmärkten ab und erhielt mehr Aufträge als in den ersten drei Monaten des Jahres. Der Münchner Rivale MAN und Branchenprimus Daimler wollen ihre Zahlen kommende Woche bekanntgeben.

Allerdings kämpft auch Scania noch mit den Folgen der Krise. So schmolz der Betriebsgewinn im zweiten Quartal auf umgerechnet 1,6 Mio. Euro (17 Mio. Kronen) zusammen. Damit verfehlte der Konzern die Schätzungen der Analysten deutlich, die mit einem Überschuss von rund 50 Mio. Euro gerechnet hatten. An der Börse wurden diese Zahlen stärker bewertet als der hoffnungsvolle Ausblick des Unternehmens. Die Scania-Aktie brach um rund vier Prozent ein. Die Anteilsscheine von Volvo lagen 1,5 Prozent tiefer.

Anschaffungen werden verschoben

Wegen der Wirtschaftskrise und der angespannten Lage am Kreditmarkt verschieben viele Unternehmen die Anschaffung neuer Lastwagen. Anders als bei den Pkw-Herstellern, die von verschiedenen staatlichen Kaufanreizen wie etwa Abwrackprämien profitieren, gibt es für Lkws keine vergleichbaren Programme.

Auch beim Umsatz lag Scania im zweiten Quartal mit 1,34 Mrd. Euro unter den Markterwartungen. Analysten hatten 1,5 Mrd. Euro prognostiziert. Der Auftragseingang bei Lkw brach um 55 Prozent ein, der Abwärtstrend war aber laut Scania nicht so stark wie in den ersten drei Monaten des Jahres.

Im traditionell schwachen dritten Quartal werde die Nachfrage gering bleiben, teilte der Konzern mit. Dennoch solle die Produktion gesteigert werden. Konkrete Zahlen nannte Scania dazu nicht. Experten zufolge kann der Lkw-Bauer die Absatzkrise wegen seiner flexibleren Arbeitsverträge besser wegstecken als etwa Volvo. Im Juni führte Scania die Vier-Tage-Woche in seinen schwedischen Werken ein. Zudem wurden Verträge mit Zeitarbeitern gekündigt, eine Entlassungswelle bei Festangestellten gab es aber nicht.

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