Österreichs Banken müssen Eigenfinanzierung in Osteuropa erhöhen.
Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) und die Finanzmarktaufsicht (FMA) haben am Montag ein Paket "zur Stärkung der Nachhaltigkeit der Geschäftsmodelle" österreichischer Banken in Ost- und Südosteuropa vorgelegt. Es besteht im Wesentlichen aus verschärften Eigenkapitalanforderungen und Vorschriften, welche die lokale Refinanzierung der CEE-Banktöchter erhöhen soll.
Basel III
Konkret soll ab Beginn nächsten Jahres im Neugeschäft nicht mehr als 110 Euro Kredit auf 100 Euro Einlagen vergeben werden dürfen ("110 percent loan to deposit ratio"). Darüber hinaus soll das Basel-III-Abkommen ab Beginn 2013 ohne Übergangsfristen umgesetzt werden, Banken sollen für den Krisenfall eine Art "letzten Willen" aufsetzen. Für besonders riskante Geschäftsfälle/modelle soll bis 2016 ein Aufschlag auf das harte Kernkapital in Höhe von bis zu 3 Prozentpunkten verlangt werden. Die Vorschläge werden als aufsichtsrechtliche Richtlinien veröffentlicht und richten sich offenbar primär an Erste Group, Raiffeisen Bank international (RBI) und Bank Austria.
Die ab Beginn 2012 greifenden Maßnahmen gehen aus einer Presseaussendung von Nationalbank und FMA in den Vormittagsstunden hervor. Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny und FMA-Vorstand Kurt Pribil erläuterten das Maßnahmenpaket bei einer Pressekonferenz in Wien.