Hunderte Millionen

Scheichs rücken Benko immer mehr an den Kragen

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Rene Benkos Yacht-Deal könnte sich in letzter Sekunde zerschlagen, weil seine einstigen Investoren aus Abu Dabi Hunderte Millionen Euro vom insolventen Unternehmer zurückverlangen.

 

 

An Gläubigern mangelt es dem in Insolvenz geratenen Immobilienunternehmer René Benko bestimmt nicht, wobei er auf so manche von ihnen liebend gerne verzichten könnte. In diese Gruppe fallen mit Sicherheit Benkos Geldgeber aus Abu Dhabi, die ihn mit dem arabischen Staatsfonds Mubadala gerade mächtig unter Beschuss nehmen.

Bevor er Signa gegen die Wand fuhr, investierten betreffende Scheichs mehrfach dreistellige Millionenbeträge in Benkos Projekte. Diese Finanzierungen kamen zustande, nachdem Benko 2019 dem österreichischen Alt-Kanzler Kurz auf dessen Reise nach Abu Dhabi Gesellschaft geleistet hatte. In den folgenden Jahren flog Benko mehrfach in das wohlhabende Emirat, um weitere Investitionen zu sichern.

Mittlerweile reichte Mubadala eine Schiedsklage ein, in der 713 Millionen Euro von der insolventen Signa Holding zurück verlangt weren. Allerdings wurde diese Klage im Dezember 2023 in einem Eilverfahren abgewiesen. Das rief Benkos Gläubiger aus Abu Dhabi auf den Plan, eine "Armada von Leuten" zu beauftragen, Benkos Vermögen aufzuspüren.

Weitere Klage Mubadalas

Eine weitere Klage des Staatsfonds Mubadala verlangt nun rund 760 Millionen Euro von Benko selbst sowie von anderen Beteiligten, wie das "Manager Magazin" berichtete. Brisant: Die Scheichs glauben, dass Benko Vermögenswerte wie die Yacht RoMa zu einem niedrigen Preis verkauft hat und somit Gelder verloren ging, die den Gläubigern zustünden.

Besagte luxuriöse 62-Meter-Yacht RoMa wurde im März für 25 Millionen Euro verkauft. Anwälte des Mubadala-Fonds beauftragten indessen einen Privatdetektiv, um den Verbleib des Verkaufserlöses zu ermitteln, und vermuteten, dass das Geld auf ein Treuhandkonto auf Guernsey transferiert wurde. Dieser Verdacht führte dazu, dass die Scheichs das Einfrieren der Summe beantragten, allerdings ohne Erfolge. Denn weder Benko noch die Laura Privatstiftung besitzen Vermögen auf Guernsey, erklärte Benkos Anwalt Norbert Wess.

Die Bemühungen der Scheichs lassen natürlich nicht nach. Sie vermuten, dass auch bei einem Immobiliengeschäft mit Villen am Gardasee die Vermögenswerte zum Nachteil der Signa-Gläubiger verschoben wurden. Ein weiteres Einfrieren der Vermögenswerte wurde bereits beantragt.

Behauptungen "unwahr"

René Benko hat sich nicht zum  Verfahren, das noch im Gange ist, geäußert. Er weise aber die Vorwürfe unlauterer Geschäftspraktiken zurück. Die Laura Privatstiftung erklärte öffentlich, dass die Behauptungen der Kläger "unwahr" seien und bereits vor Gericht widerlegt wurden.

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