Ministerrat

Schieder für Gagen-Stopp für Manager

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Finanz-Staatssekretär will gegen "kurzfristige Gier" vorgehen.

Nach dem Schweizer Referendum gegen zu hohe Manager-Gagen hält auch die österreichische Regierung Änderungen für möglich. Finanz-Staatssekretär Andreas Schieder (S) bezeichnete die Schweizer Initiative am Dienstag vor dem Ministerrat als "extrem interessant". Für Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (V) wären Änderungen im Aktienrecht "vorstellbar".

Mitterlehner betonte, dass es trotz funktionierender Marktwirtschaft in zwei Bereichen Probleme gebe, nämlich bei der Festlegung besonders niedriger Einkommen und besonders hoher Manager-Gehälter. Untergrenzen könne man über die Kollektivverträge regeln, Obergrenzen aber nicht. Mitterlehner hält daher unter anderem die auch von Kleinanlegervertreter Wilhelm Rasinger geforderte stärkere Einbindung der Hauptversammlungen (also der Aktionäre) in Aktiengesellschaften für vorstellbar. Nötig wären dazu Anpassungen im Aktienrecht, so der Wirtschaftsminister.

Finanz-Staatssekretär Schieder plädierte dafür, sowohl für die europäische Ebene als auch für Österreich Anleihen bei der Schweizer Initiative zu nehmen. Man müsse Anreize schaffen, gegen "kurzfristige Gier" und zugunsten einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung, so der SP-Politiker.

Die Schweizer hatten sich bei einem Referendum mit 67,9 Prozent gegen Gehaltsexzesse bei Spitzenmanagern ausgesprochen. Ob und wie sich das Ja zur Abzocker-Initiative auf die hohen Managerlöhne auswirkt, ist allerdings offen. Lohnobergrenzen gibt es auch in Zukunft nicht: Die Initiative setzt gänzlich auf die Hoffnung, dass die Millionengehälter sinken, wenn die Aktionäre mehr Macht haben.

Künftig werden die Aktionäre börsenkotierter Unternehmen über die Gesamtsumme der Vergütungen von Verwaltungsrat und Geschäftsleitung abstimmen.

 

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