Der "Tag danach": Schockiert und ängstlich haben Griechenlands Medien und große Teile der Bevölkerung am Montag auf die Verkündung der Sparmaßnahmen zur Rettung des Landes reagiert.
"Auf der Suche nach Hoffnung", titelte die konservative Athener Zeitung "Apogevmatini". "Hunger und Misere", lautete der Tenor in der Boulevardzeitung "Avriani". "Ja, ja, wir wissen, wer den Preis bezahlen wird - natürlich wir", kommentierte ein Rentner in der Früh, als er die frisch gedruckten Zeitungen in einem Kiosk am zentralen Omonoia-Platz von Athen las. In der Athener U-Bahn sah man nur noch besorgte Gesichter. Die Menschen unterhielten sich leise, der Satz: "Was steht uns noch bevor?" ließ sich immer wieder aus ihren Gesprächen entnehmen.
"Ersticken! (des Marktes)" titelte das Blatt "Ethnos". Die linksliberale Zeitung "Eleftherotypia" meinte, den Griechen stünden "Vier Jahre ohne Atemzug" bevor. Auch die regierungsnahe "Ta Nea" reagierte mit dem Titel "Maßnahmen-Dampfwalze für Beamte und Rentner - Die Große Opfergabe". Viele Griechen befürchten, dass im Kleingeschriebenen des Abkommens mit dem IWF, der EU und der EZB der Teufel stecke.
Da könnte die Rede von weiteren Maßnahmen sein, die notfalls getroffen werden müssen, wird spekuliert. "Da steht auch was über eine Regulierung des Arbeitsmarktes. Ich lese zwischen den Zeilen die Abschaffung aller Kündigungsschutzgesetze", meinte der Kellner einer Bar in der Nähe des Parlamentsgebäudes.