Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hält angesichts einer möglichen Verschärfung der Eurokrise an ihrer Wechselkurspolitik gegenüber der Gemeinschaftswährung fest. Die Notenbank will den seit eineinhalb Jahren geltenden Mindestkurs von 1,20 Franken je Euro weiterhin mit aller Konsequenz verteidigen und dazu wenn nötig Devisen in unbeschränkter Höhe kaufen.
Zusätzliche Maßnahmen behalten sich die Währungshüter vor. "Die Abwärtsrisiken für die Schweizer Wirtschaft bleiben erheblich", warnten die Notenbanker am Donnerstag in ihrer vierteljährlichen geldpolitischen Lagebeurteilung. "So besteht die Gefahr, dass die Spannungen in der Eurozone wieder zunehmen."
Ihre Nullzinspolitik behält die SNB bei. Das Zielband für den Dreimonats-Libor bleibt unverändert bei null bis 0,25 Prozent. An ihrer Wachstumsprognose für die einheimische Wirtschaft vom Dezember hält die SNB fest. Sie rechnet weiterhin damit, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im laufenden Jahr um 1,0 bis 1,5 Prozent zulegt. Gleichzeitig ortet die Notenbank erhebliche Konjunkturrisiken.
Neben einer Verschärfung der Eurokrise wird die Unsicherheit über den künftigen fiskalpolitischen Kurs in vielen Industrieländern herausgestrichen. Das trübe das Konsum- und Investitionsklima und berge Wachstumsrisiken. "Somit bleiben die globale Konjunkturlage und die Stimmung an den Finanzmärkten verletzlich", erklärten die Währungshüter.