Weiterer Interessent
Schweizer PrivatAir will NIKI kaufen
20.12.2017
Derweil zahlte die insolvente Air Berlin ein Viertel des Kredits zurück.
Deutschland hat einen Teil seines 150-Mio.-Euro-Überbrückungskredits für die insolvente Air Berlin zurück erhalten. Man habe am Freitag einen Teil des KfW-Kredits zurückgezahlt, sagte ein Sprecher der Fluggesellschaft am Dienstag, ohne Summen zu nennen. In Finanzkreisen wurden Medienberichte bestätigt, wonach Air Berlin gut 40 Mio. Euro an die KfW zurückgezahlt hat.
Die staatliche KfW, die dem Bund und den deutschen Bundesländern gehört, hatte der Air Berlin im Sommer im Auftrag der deutschen Regierung 150 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Damit sollte verhindert werden, dass die Flugzeuge am Boden bleiben müssen, nachdem der Großaktionär Etihad den Geldhahn zugedreht hatte. Der Bund bürgt für den Kredit. "B.Z." und "Bild"-Zeitung hatten über die teilweise Rückzahlung berichtet.
Staat bekommt sein Geld nicht ganz zurück
Womöglich bekommt der Staat sein Geld nicht ganz zurück. Denn zur Tilgung sollte auch der Erlös aus dem inzwischen geplatzten Verkauf der Air-Berlin-Tochter NIKI an die Lufthansa genutzt werden.
Der Großteil des bereits zurückgezahlten Betrags, nämlich 36,5 Mio. Euro, stammt aus dem bereits vollzogenen Verkauf von Firmenteilen an die britische Easyjet. Weitere Millionen kommen aus dem Verkauf der Tochtergesellschaften Leisure Cargo und Air Berlin Technik.
Zusätzlich könnten 18 Mio. Euro von der Lufthansa für die AB-Tochter LG Walter fließen, falls die EU der Übernahme zustimmt. Auch der geplante Schnellverkauf der insolventen NIKI an einen anderen Investor könnte weitere Einnahmen erbringen.
Schweizer PrivatAir will NIKI kaufen
Nach Niki Lauda, Condor und Ryanair hat auch die Schweizer Fluggesellschaft PrivatAir offiziell Interesse an der insolventen Air-Berlin-Tochter NIKI angemeldet. "Ja wir wollen NIKI ganz übernehmen und möglichst alle Arbeitsplätze erhalten", so PrivatAir-Chef Thomas Limberger am Dienstag zur "Presse".
Die deutsche Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) hatte den Überbrückungskredit vor wenigen Tagen verteidigt. Dass das Geld vielleicht nur in Teilen zurückgezahlt werde, sei "ein reales Risiko". Sie gehe aber davon aus, dass "ein wesentlicher Teil des Kredits" zurückgezahlt werde, sagte Zypries.