Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihren Leitzins wie erwartet auf einem Rekordtief belassen. Sie führt die lockere Geldpolitik der vergangenen zwei Jahre fort und strebt weiterhin einen Dreimonats-Libor von 0,25 Prozent an.
Die Währungshüter sahen angesichts des starken Frankens keine Möglichkeit an der Zinsschraube zu drehen. Donnerstagfrüh sank der Euro mit der steigenden Unsicherheit über die Griechenland-Krise zum ersten Mal unter 1,20 Franken. Seit dem Ausbruch der Schuldenkrise hat die Schweizer Währung gegenüber Euro und Dollar stark zugelegt. Das hemmt das Exportwachstum und die Firmen investieren eher im Ausland als in der Heimat. Die seit der Finanzkrise des Jahres 2009 kräftige Konjunkturerholung verlor ihren Schwung. Experten erwarten, dass die Konjunktur noch mehr ins Stocken gerät. "Die Nationalbank betrachtet die Wechselkursentwicklung mit Besorgnis", erklärte SNB-Präsident Philipp Hildebrand.