Schwitzen in der Hitze: Hausmittel können helfen

13.07.2009

Die Temperaturen steigen und das hat für viele Menschen eine unangenehme und für alle sichtbare Folge: Schwitzen. Mit ein paar Hausmittelchen kann man das Problem jedoch eindämmen. So hilft es, mindestens drei Tassen Salbeitee über den Tag verteilt zu trinken. Die richtige Kleidung kann ebenso einen wesentlichen Unterschied machen. So soll auf zu enge Kleidung verzichtet und stattdessen luftdurchlässiges Gewand getragen werden.

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Auch das vermeintlich kühlende Bier im Gastgarten hilft nicht wirklich. Sowohl Alkohol als auch Zigaretten führen zu einer erhöhten Schweißproduktion. Um den vermehrten Wasser- und Mineralstoffverlust auszugleichen, ist es wichtig, über den Tag verteilt genug antialkoholische Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Empfehlenswert ist etwa Mineralwasser mit hohem Gehalt an Natrium, Kalium oder Magnesium. Aber auch verdünnte Frucht- oder Gemüsesäfte sind bei hohen Temperaturen förderlich.

Beim Essen sollte man fette, schwere und besonders scharf gewürzte Speisen meiden und vor allem auf kühlende Nahrungsmittel wie Ananas, Orangen, Wassermelone und auch Rettich, Radieschen oder Gurken zurückgreifen.

Gegen Handschweiß hilft es, wenn man sich morgens und abends die Hände mit Franzbranntwein einreibt. Gegen vermehrte Transpiration an den Füßen gibt es spezielle Puder, wobei oftmaliges barfuß gehen auch helfen soll. Für die vielbetroffene Stelle in der Achsel hilft es, sich gründlich zu rasieren und spezielle Antitranspirants aus der Apotheke zu verwenden. Zur Absicherung können zusätzlich spezielle Pads in die Achselhöhle geklebt werden, die den Schweiß aufsaugen.

Auch eine tägliche Wechseldusche, wobei das Ende immer kalt sein muss, kann die Transpiration mindern. Besonders wichtig bei starkem Schwitzen ist es, täglich zu duschen. Denn der austretende Schweiß fängt erst durch Bakterien unangenehm zu riechen an. Bei zu starkem Körpergeruch hilft ein Hausmittel: zweimal wöchentlich 15 Minuten ein spezielles Bad nehmen, wobei dem Wasser ein halber Liter Paradeissaft zugefügt wird. Weiters sollte man darauf achten, nur ph-neutrale Seife zu benutzen.

Schwitzen - nicht appetitlich aber lebensnotwendig

"Schwitzer", ein Schimpfwort mit mehrfach negativer Bedeutung. Doch ohne das effektive Kühlsystem der Schweißdrüsen würde ein Mensch den Sommer nicht überleben. Der Temperaturbereich, in dem unsere Stoffwechselvorgänge optimal funktionieren, ist nämlich ziemlich schmal. Acht bis zehn Grad unter und drei bis vier Grad über der optimalen Körpertemperatur von knapp 37 Grad drohen irreparable Schäden.

Die konstante Körpertemperatur ist eine Spezialität von Säugetieren und Vögeln. Ein Vorteil dabei ist, dass diese Tiere unabhängig von der Außentemperatur agieren können. Auch sind ihre Enzyme und Hormone speziell auf die Temperatur eingestellt und funktionieren im Optimalbereich entsprechend gut. Enzyme und Hormone von wechselwarmen Tieren, etwa Insekten oder Reptilien, müssen über ein breiteres Spektrum funktionsfähig bleiben, sie sind dafür weniger effektiv.

Ihre Wärme produzieren die Warmblüter und somit auch Menschen in erster Linie über Muskelarbeit. Wird es zu kühl, beginnen wir zu zittern, was Wärme produziert. Melden die rund 30.000 Temperatursensoren in der Haut umgekehrt, dass es dem Körper zu warm wird, so beginnt die verstärkte Produktion von Schweiß. Dabei nutzt das Schwitzen alleine noch gar nichts. Erst wenn die Flüssigkeit auf der Haut zu verdunsten beginnt, entzieht dieser Vorgang dem Körper Wärme.

Das ist auch der Grund, warum sich viele Menschen in trocken-heißer Luft wohler fühlen als in feucht-warmer. Bei trockener Hitze verdunstet der Schweiß deutlich schneller, der Kühleffekt ist entsprechen höher. Beispielsweise in extrem trockenem Wüstenklima mit 15 Prozent Luftfeuchtigkeit und weniger merkt man gar nicht mehr, dass man schwitzt: Kaum hat ein Schweißtröpfchen die Hautoberfläche erreicht, ist es auch schon verdunstet.

Bewohner von sehr heißen Gegenden tragen deshalb auch meistens luftige, wallende Kleidung. Einerseits ist der Körper von der Sonnenstrahlung abgeschirmt, unter der Kleidung kann der Schweiß andererseits dennoch gut verdunsten, die Kühlung funktioniert. Im Gegensatz dazu kann in gemäßigten Breiten übliche Kleidung die Verdunstung verhindern. Ohne Klimaanlage wird der Geschäftsmann im Anzug zwar heftig schwitzen, mangels Verdunstung bleibt aber der kühlende Effekt aus. Das Ergebnis sind die berühmten nassen Flecken unter den Achseln.

Dass es dabei zur Geruchsentwicklung kommt, ist eine Frage der Zeit. Frisch von den zwei bis drei Millionen Drüsen produziert, ist Schweiß eine farb- und geruchlose Flüssigkeit, die zu 99 Prozent aus Wasser besteht. Der Rest sind Salze und Mineralien, Fettsäuren und Eiweiß sowie - in Spuren - Ammoniak und Harnstoff. Vor allem diese Zusatzstoffe sind es, welche für auf der Haut lebende Bakterien höchst attraktiv sind. Sie beginnen den Cocktail effektiv zu verspeisen, erst die Abbauprodukte sorgen dann für den typischen, üblen Schweißgeruch.

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