Halbjahresergebnis

Semperit bleibt unter den Erwartungen

19.08.2014

Krise in Osteuropa beutelt Absatzmärkte durcheinander.

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© Semperit AG
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Der Gummi- und Kautschukhersteller Semperit ist mit seinen Ergebnissen im ersten Halbjahr leicht unter den Erwartungen geblieben. Der Nettogewinn ging wegen höherer Finanzaufwendungen leicht zurück, und operativ legte man nur geringfügig zu. Die Gewinn- und Umsatzprognosen ließ Semperit unverändert, doch könnte eine weitere Schwächung der Konjunktur in Russland und Osteuropa belasten, hieß es.

Der Periodenüberschuss (Nettoergebnis) lag im Zeitraum Jänner bis Juni mit 27,8 Mio. Euro leicht unter Vorjahresniveau (28,2 Mio. Euro), Analysten hatten im Mittel mit einer Verbesserung um 2 Prozent gerechnet. Das EBIT wuchs um 5,7 Prozent auf 46,2 (43,7) Mio. Euro, erwartet war ein Plus von 9 Prozent. Das EBITDA blieb mit 68,8 (65,8) Mio. Euro (+4,6 Prozent) ebenfalls etwas unter den Prognosen (+7 Prozent). Der Umsatz wuchs im Halbjahr um 2,9 Prozent auf 464,3 (451,4) Mio. Euro.

Beide Sektoren - Medizin und Industrie - hätten mit Absatzsteigerungen zum Wachstum beigetragen, erklärte Semperit am Dienstag. Das wegen deutlich gesunkener Rohstoffpreise rückläufige Preisniveau habe man somit mehr als kompensieren können. Im Sektor Medizin habe man beim Absatz erneut zweistellig zugelegt. Der konjunkturabhängigere Sektor Industrie habe Umsatz und Profitabilität weiter gesteigert.

Die EBITDA-Marge legte im Halbjahr auf 14,8 (nach 14,6) Prozent zu, die EBIT-Marge auf 10,0 (9,7) Prozent. Im 2. Quartal lagen diese beiden Kennziffern bei 15,3 bzw. 10,3 Prozent. Im Zeitraum 2010 bis 2015 sollen die Umsätze im Schnitt zweistellig wachsen, bekräftigte das Unternehmen am Dienstag, und ließ auch die angestrebte Bandbreite für das EBITDA unverändert bei 12 bis 15 Prozent und für das EBIT bei 8 bis 11 Prozent. Für den weiteren Jahreslauf 2014 rechnet die Gruppe "mit einer Fortsetzung der aktuellen Auftragslage und einer zufriedenstellenden Entwicklung von Umsatz und Ergebnis". Global sei aber eine verhaltenere Markt- und Nachfrageentwicklung zu verzeichnen.

Der - konjunktursensiblere - Sektor Industrie sei für die kommenden Monate gut ausgelastet. Die aktuellen geopolitischen Krisen und die Wirtschaftssanktionen gegen Russland führten jedoch zu Unsicherheiten in einzelnen Absatzmärkten. Dies führe unter anderem dazu, dass Mitbewerber auf andere Märkte ausweichen und sich auf diesen der Wettbewerb verstärke.

Anlageninvestitionen plant Semperit für heuer rund 50 bis 60 Mio., nach 49,7 Mio. Euro 2013. Davon seien rund 25 Mio. Euro für die Instandhaltung bestehender Anlagen vorgesehen. Wegen der guten Auslastung aller drei Industrie-Segmente (Semperflex, Sempertrans, Semperform) baut Semperit wie berichtet die Fertigungskapazitäten für Hydraulik- und Industrieschläuche in Odry (Tschechien), für Förderbänder in Belchatow (Polen) und für Handläufe in Shanghai (China) aus.

Im Medizin-Sektor (Segment Sempermed) setzte man mehr ab. Vor allem in Europa seien Untersuchungshandschuhe stark nachgefragt gewesen. Der Absatz in der Industrie- und Konsumgüterbranche habe sich weiter positiv entwickelt. Alle Sempermed-Produktionsstätten seien unverändert gut ausgelastet gewesen.
 

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