Shell will im Golf von Mexiko in einer Rekordtiefe von fast drei Kilometern unter dem Meeresspiegel Öl und Gas fördern. Die Produktion solle bis zum Jahr 2016 aufgenommen werden, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Royal Dutch Shell hatte die Energievorkommen gut 300 Kilometer südwestlich von New Orleans im Jahr 2005 entdeckt.
Das Öl und Gas soll mithilfe einer sogenannten Produktions- und Lagereinheit gefördert werden, weil sich Pipelines bei den Tiefen nicht mehr rechnen. Bei den Anlagen handelt es sich meist um umgebaute Tanker.
Die Förderung von Öl in großen Tiefen ist teuer und riskant. So explodierte vor drei Jahren die Ölbohrplattform Deepwater Horizon des Shell-Konkurrenten BP. Bei dem Unfall kamen elf Arbeiter ums Leben. Das Feld, das Shell jetzt ausbeuten will, liegt etwa doppelt so tief unter dem Meeresspiegel wie die Quelle, aus der damals wochenlang Öl in den Golf strömte.
Trotz der Kosten und Risiken setzen Energiekonzerne auf weit von der Küste entfernte Projekte. So plant auch Exxon, ein Projekt im Golf von Mexiko zu erschließen. Viele Ölvorkommen, die heutzutage entdeckt werden, befinden sich mehr als 1500 Meter unter dem Meeresspiegel.