Magna-Chef Siegfried Wolf zieht es Gerüchten zufolge beruflich nach Russland. Dann würde er den Stronach-Konzern verlassen.
Beim Autozulieferer Magna kündigt sich ein großer Umbruch an. Nicht nur, dass Unternehmensgründer Frank Stronach die Kontrollmehrheit am Unternehmen abgibt, was ohnehin für einschneidende organisatorische Neuerungen sorgen wird. Darüber hinaus verdichten sich Gerüchte immer mehr, dass Magna-Chef Siegfried Wolf das Unternehmen in absehbarer Zeit gen Russland verlassen wird.
Eng verbunden
Konkret soll er an die Spitze des russischen
Fahrzeugherstellers Gaz wechseln, der von dem russischen Milliardär Oleg
Deripaska kontrolliert wird. Seit Beginn 2010 ist Wolf bereits
Aufsichtsratsvorsitzender von Gaz.
Magna und Gaz arbeiten seit Jahren operativ zusammen. Auch bei der von Magna im Vorjahr geplanten und letztlich geplatzten Opel-Übernahme hätte eine Kooperation mit Gaz eine wichtige Rolle spielen sollen.
Dass Russland einer der wichtigsten Zukunftsmärkte der Automobilindustrie ist und es dort nicht zuletzt für den Zulieferer Magna Milliardenchancen gibt, hat Wolf wiederholt betont. Zu den Gerüchten, dass er bald selbst dort den Fokus seines Arbeitslebens haben könnte, schweigt der 52-Jährige.
Brancheninsider meinen, die Herausforderung könnte ihn enorm reizen. Gaz hatte 2009 wegen der globalen Autokrise einen Umsatzeinbruch von 70 %, Tausende Mitarbeiter mussten gehen. „Gaz war im Vorjahr praktisch pleite, heuer machen wir neun Milliarden Rubel plus“ – sagte Wolf kürzlich in einem Interview – in seiner Funktion als Gaz-Aufsichtsratsboss …
Topmanager
Bei Magna ist Wolf seit 1995, seit 2005 ist er CEO. Er
ist im In- und Ausland bestens vernetzt, hat für Magna alle wichtigen Deals
eingefädelt und die großen Aufträge an Land gezogen.
Wolf wird bei den heurigen ORF-Sommergesprächen gemeinsam mit Ingrid Thurnher Kanzler Werner Faymann interviewen.