Siemens lässt die Wirtschaftskrise hinter sich. Der Elektronikkonzern hat seinen operativen Gewinn im zweiten Quartal auf 2,138 Mrd. Euro erhöht und will jetzt das Rekordergebnis des Vorjahres übertreffen. Das Vorjahresergebnis der drei Sektoren Industrie, Energie und Gesundheit von 7,5 Mrd. Euro soll in diesem Jahr übertroffen werden, teilte Siemens in München mit.
Bisher hatte Siemens mit einem Betriebsgewinn von 6,0 bis 6,5 Mrd. Euro gerechnet. Das Marktumfeld in kurzzyklischen Geschäftsfeldern wie Osram oder in der Industrieautomatisierung hat sich jedoch schneller erholt als erwartet. Der Konzernumsatz sank im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr zwar noch leicht um vier Prozent auf 18,227 Mrd. Euro, die Gewinnmargen legten jedoch kräftig zu. Vorstandschef Peter Löscher sagte: "Siemens hat seine Ertragskraft eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Hierbei profitieren wir besonders von den frühzeitig umgesetzten Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit."
Der Auftragseingang fiel im zweiten Quartal zwar um 14 Prozent auf 17,844 Mrd. Euro. Im Vorjahresquartal hatten zwei Milliardenaufträge für die chinesische Eisenbahn und ein irakisches Kraftwerk ungewöhnlich stark zu Buche geschlagen. In den meisten Geschäftsbereichen steige der Auftragseingang, erklärte Siemens. Unter dem Strich machte Siemens im zweiten Quartal 1,498 Mrd. Euro Gewinn - die Hälfte mehr als im Vorjahresquartal. Im ersten Halbjahr summierte sich das operative Ergebnis der drei Sektoren auf 4,393 Mrd. Euro und der Gewinn nach Steuern auf 3,029 Mrd. Euro. Siemens profitierte von einer Reduzierung von Mitarbeiterpensionen in den USA - das verbesserte das Ergebnis um 180 Mio. Euro. Auf der anderen Seite kosteten der Stellenabbau und Umstrukturierungen Siemens 125 Mio. Euro.